Wem der schnöde Barren zu langweilig geworden ist, kann zwar in New York Eisbecher mit 23-karätigem Blattgold löffeln oder auch Danziger Goldwasser schlürfen. Die wahren Fans des glänzenden Edelmetalls treibt es aber nach Turcianske Teplice. In dem slowakischen Kurort kann man sich dreieinhalb Stunden in Gold suhlen.
Von Stefan Heinlein, ARD-Hörfunkstudio Prag
„Ich merke wie sich die Wärme über den ganzen Körper verbreitet. Die Haut wird schon ganz anders – sie leuchtet und wird ganz glatt“, schwärmt Zuzsanna. „Das Gold wirkt ganz besonders. Und es riecht auch sehr gut. Das spüre ich überall an meinem Körper.“ Die 34-jährige Angestellte gönnt sich schon zum zweiten Mal eine Goldkur. Entspannt liegt sie im warmen Mineralbad mit den superfeinen Goldflocken.
Eine „einmalige Kombination“, meint auch Kurleiterin Daria Izipova und erläutert: „Die komplette Prozedur dauert dreieinhalb Stunden. Nach dem Bad wird der Kurgast in Goldfolie eingewickelt, damit das Gold noch besser in die Haut eindringen kann. Anschließend gibt es eine Ganzkörpermassage mit Goldöl und zum Schluss gibt es als Sahnehäubchen eine Gold-Gesichtsmassage.“
Oft ein Geschenk an die Ehefrauen
Bei der Massage verteilt Masseurin Monika 24-karätiges Blattgold in feinen Schichten auf Wangen und Stirn ihrer Patientin. Das Edelmetall habe eine entzündungshemmende Wirkung und regeneriere Körper und Seele. „Erst gibt es eine klassische Massage vor allem für den Rücken. Danach geht es weiter mit dem Goldöl für Gesicht und Körper, das sanft in die Haut einmassiert wird. Für meine Gäste ist das ein schönes Gefühl“, wirbt Monika für den Service.
Rund 250 Euro beträgt der stolze Preis für die Wohlfühl-Behandlung. Eine Investition in Gesundheit und Schönheit, die bei den Patienten ankommt. Die Kunden kommen aus der gesamten Slowakei. Viele sind mittlerweile Stammgäste und lassen sich regelmäßig verwöhnen, erklärt die PR-Managerin des Kurbades, Lucia Jetcova. „Unsere Goldkur ist oft ein Geschenk der Männer an ihre Ehefrauen. Insgesamt ist es eine bunte Kundenmischung aus jung und alt. Viele Frauen ab 40 schätzen die besonders wohltuende Wirkung des Goldes auf ihrer Haut. Sie lieben es. Mit Gold wird man ja schließlich nicht jeden Tag eingerieben.“
Kraft für Männer, Schönheit für Frauen
Seit Mitte des 15. Jahrhunderts kommen Kurgäste nach Turcianske Teplice. Der Legende nach entdeckte der Adlige Sigmund von Luxemburg die heilende Kraft des Goldes. Er weigerte sich, während der Bäder seine Krone abzulegen und erreichte so ein biblisches Alter. Erst vor Kurzem belebte die Kurleitung diese Kombination aus Gold und Mineralbad für die heutige Zeit wieder.
„Wir haben alte Dokumente durchgeblättert und sind auf die Sigmund-Legende gestoßen. Es ist ganz einfach. Unser Heilwasser gibt den Männern Kraft, Gesundheit und Ausdauer. Frauen erhalten durch diese Kombination Jugend und Schönheit. Unser goldenes Kurwasser gibt den Menschen also die Eigenschaften, nach denen sie sich sehnen“, so Jetcova.
Legende oder Wahrheit. Kurgast Zuzsanna ist es egal. Sie fühlt sich in ihrem Goldbad wohl und wird auch im nächsten Jahr wiederkommen. Sie sagt: „Ich werde einfach ein wenig verwöhnt. Ich genieße diese Behandlungen. Es ist ein Geschenk von mir an mich selbst.“
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Wegen des Gesetzes des Depublizierens habe ich diesen Artikel von Tagesschau.de nicht kopiert, sondern gesichert. Und es ist noch genügend da, dass es sich lohnt, das Original anzuklicken. Und die Kommentare sind noch interessanter. Kein Wunder, das die schon nach acht Kommentaren geschlossen haben. Ich hatte nämlich auch schon das Kotzen bekommen.
Früher gab es so einen Slogan, der meist auf Monte Carlo gemünzt war, denn da lebten ja „die Reichen und die Schönen“. In Hotels, die wie Paläste aus „Tausend und einer Nacht“ aussahen und Yachten, die schon kleine Kreuzer waren. Früher, wie gesagt. Da, wo man noch bescheiden lebte und ein Hotelzimmer nur zwischen 25.000 und 100.000 Deutsche Mark kostete, je nach Ausstattung. Aber heute, wo die Reichen nicht mehr wissen, wohin mit ihrem Geld, müssen sie schon, um schön zu werden, in Gold baden. Und da kann ich nur neidlos und bemitleidend lachen. Denn sowas brauchen wir nicht – wir sind von Natur aus schön…
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