1. Apathie
„Du musst sein wie ein Fels, an dem alle Wogen sich brechen“, sagte einst der römische Kaiser Mark Aurel und umschrieb damit, was die griechischen Philosophen unter Apathie verstanden. Apathie – griechisch von „a-patheia“ (Schmerzunempfindlichkeit) – galt als idealer Seelenzustand. Negative Gemütsregungen wie Hass oder Neid sollten überwunden werden, und auch gegenüber Leid und Not anderer Menschen war „coolness“ angesagt – praktisch die perfekte Gemütsbeschreibung der heutigen skrupellosen Banker, Politiker und Zocker, die in dieser römischen Dekadenz leben.
Aber erst im 19. Jahrhundert bekam das Wort eine negative Bedeutung: Apathie war nun die Krankheitsbezeichnung für psychisch erschöpfte, reizunempfindliche Menschen.
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