1. Geil
Wenn ein Jugendlicher etwas als sehr gut bezeichnen möchte, dann verwendet er dazu nicht selten das Wort „geil“. – Das ist vor allem bei älteren Herrschaften gelegentlich recht irritierend, denn geil bedeutet „geschlechtlich erregt“ – und das kann beispielsweise eine CD oder ein Tatoo nicht sein.
Ursprünglich hing das Wort jedoch mit der Brauereikunst zusammen: „geil“ bedeutet „in Gärung befindlich, aufschäumend“. – Und da Gärendes fröhlich macht, wurde „geil“ bereits im 8. Jahrhundert in der Bedeutung von „kraftvoll, fröhlich“ oder auch „sehr interessant“ verwendet. – Und kraftvoll fröhlich kann auch eine CD problemlos sein.
Geil, oder?
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2. Das Wort „Hund“ unter der Lupe
Angeblich ist der Hund ja der treueste Freund des Menschen, ein unbestechlicher Kamerad. Es ist verwunderlich, dass ausgerechnet dieses Tier in Redewendungen überhaupt nicht gut wegkommt:
Ein Hundeleben ist ein elendes Leben und lässt ahnen, wie Hunde um 1600 herum behandelt wurden. „Hundemäßig“ heißt einfach „sehr schlecht“, eine Hundeangst soll auf die Feigheit eines Hundes zurückgehen. Wer kalt wie eine Hundeschnauze ist, ist gefühl- und rücksichtslos. Einzig ein „Kalter Hund“ ist eine wunderbare Leckerei. Aber ein selten dämlicher Hund ist ein völliger Versager, genauso wie ein halber Dackel im Schwäbischen ein Idiot ist. – Noch ein paar Kostproben? – Ein falscher Hund war um 1700 ein heimtückischer Mann. Und ein schlanker Hund ist ein welterfahrener Mensch, der in allen Lebenslagen zurechtkommt.
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