Ein unheiliger Pups für einen Papst
Von Martin Schnakenberg
Jetzt ist er also da, der Papst, der Stellvertreter Gottes auf Erden. Und wenn er wieder geht, ist Deutschland wieder eine gottverlassene Provinz, GottSeiDank. Und wer behauptet, dieser Vollpfosten wäre von irgendeinem Bundesbürger eingeladen worden, der täuscht sich. Denn er drängte sich förmlich auf:
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„Der Bundestagspräsident hat im Ältestenrat erklärt, dass der Wunsch des Papstes an ihn herangetragen worden ist. Also, es war der Wunsch des Vatikan, dass der Papst im Bundestag reden kann. Dieser Wunsch sei über den Vorsitzenden der Bischofskonferenz an den Bundespräsidenten weitergegeben worden. Und das Präsidium des Bundestages hat dann entschieden, diesem Wunsch zu entsprechen und den Papst während seiner Deutschlandreise einzuladen.“
http://www.dradio.de/dlf/sendungen/dlfmagazin/1380445/
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Und seien wir doch ehrlich: Da müht sich eine bibeltreue Christin von der Leyenkirche monatelang ab, um im deutschen Internet Stoppschilder für Seiten mit Kinderpornographie einzurichten, damit keiner diese obszönen sexuellen Handlungen und damit die Leiden der Kinder sieht – und dann kommt der Chef der weltweit operierenden Kinderschänder-Mafia daher und hält im Bundestag im Reichstagsgebäude in Berlin eine Rede. Und an die Staatskosten, dass er, die Reisestrecken und seine Aufenthaltsorte geschützt werden müssen, bezahlt von Steuern sogar muslimischer, buddhistischer, nichtgläubiger und nichtkirchlicher Bundesbürger, mag ich nicht mal denken.
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Wer hat denn sonst noch im Bundestag gesprochen? Na, Wladimir Putin hat es getan, George W. Bush und sein Vater auch, dann Michail Gorbatschow, Jacques Chirac, Nelson Mandela und Schimon Peres (Tagesschau). Proteste gab es nur selten und Zwischenfälle waren noch seltener. Weil es einfach Staatsmänner waren, Vertreter eines Volkes, ob man sie jetzt gutheißen möchte oder nicht. – Nur der Dalai Lama durfte nicht, weil kein Religionsführer vor dem Bundestag Reden halten sollte. Sehr interessant und höchst aufschlussreich, oder?
Denn was jetzt da ist, kann höchstens noch mit dem Kriegstreiber und Terroristen George W. Bush verglichen werden, wenn überhaupt. Denn jetzt ist Gott da, zwar durch einen Stellvertreter, aber Gott ist da. Und er spricht zu einem demokratisch gewählten Parlament in einem nach außen hin sichtbaren demokratisch freiheitlichen Land. Da spricht einer, der die Schwulen und Lesben verurteilt und sie als nicht gottgewollt bezeichnet, statt sie mit allen in Gleichheit zu vereinen. Da spricht einer, der Menschen lieber durch AIDS sterben lässt, statt Kondome zu erlauben. Da spricht einer, der rechtsnationalistische Gruppierungen in seiner Kirche zulässt und sie willkommen heißt, statt solche Tendenzen von vornherein auszuschließen. Da spricht einer, der die Augen verschließt vor den Qualen der Kinder, wenn sie wieder mal von den Priestern gezüchtigt und sexuell missbraucht werden, weil Jesus gesagt hat: „Lasset die Kinder zu mir kommen und wehret ihnen nicht!“. Über die Vergangenheit der Kirche mit Hexenverbrennungen, Kinderkreuzzügen und Inquisition will ich gar nicht erst schreiben.
Aber „Heilig, heilig, heilig ist der Herr“ singen, sogar während des heiligen Stuhlganges. Ein Sprichwort sagt zwar: „Wenn immer wieder über jemanden geredet wird, fühlt er sich immer wichtiger!“
Stimmt. Aber trotzdem sollte man es nicht lassen, darauf aufmerksam zu machen. Denn schon mal ist ein großes Übel vom Reichstag ausgegangen.
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Susan
/ 22. September 2011Lustig finde ich sein Gewand. Man hat GRÜN ausgesucht, einfach so, weil es ein normaler Wochentag wäre. Grün – die Farbe des Islam.
Martin Schnakenberg
/ 22. September 2011Oh, da gibt es noch andere Deutungen, wie die Farbe der Partei Bündnis90/Die Grünen, weil grüne Politik in Deutschland zurzeit sehr beliebt ist. Oder Robin Hood mit umgekehrten Vorzeichen.
Egal. Was er mit seinen „Schäfchen“ macht, ist seine Sache bzw. die der Gläubigen. Aber was er politisch macht, dafür hat er meine tiefste Verachtung. Soll er in der Hölle schmoren, denn da gehört er hin, er und seinesgleichen. Amen!
Stefan Wehmeier
/ 25. September 2011Wer Menschenrechte verwirklichen will, muss zuerst wissen, was Nächstenliebe ist:
http://www.deweles.de/globalisierung/die-3-gebote.html