Es kann der Frömmste nicht in Frieden leben, wenn es dem bösen Nachbarn nicht gefällt.
Von Martin Schnakenberg nach einem Artikel von John Lanta
Das jetzt amerikanisch-europäische Killer-Embargo gegen den Iran ist in der globalen Geschichte fast ohne Parallele. Es betrifft ein Land, dessen wesentliches Verbrechen es ist, nicht zu tun, was Washington will. Denn genügend Morde, Menschenrechtsverletzungen und aggressive Kriegspolitik überall auf dem Globus begeht vor allem die Nato – während die iranischen Verfehlungen hier keineswegs unter den Teppich gekehrt werden sollen. Doch betreffen sie vor allem das eigene Volk und kommen in einer Zeit, in der vor allem die USA, aber auch Israel versuchen, den iranischen Staat massiv in Unordnung zu bringen.
So beginnt ein Artikel von John Lanta aus dem Kopp-Verlag, dessen Berichte seit einiger Zeit nicht nur ich, sondern immer mehr Menschen aufmerksam und interessiert verfolgen. Dabei habe ich noch in Erinnerung, dass ein Blogger, der inzwischen ziemlich rechtslastig agiert und damals unbedingt mein Freund sein wollte, mich mal anmachte, weil ich begeisterter Leser des Kopp-Verlages war. Aus Angst darüber, dass der Verlag dann ja wohl rechtes Gedankengut verbreiten und dieses auf mich zurückfallen würde, zog ich mich diesbezüglich in ein Schneckenhaus zurück. Heute weiß ich, dass das alles nicht stimmt und der Kopp-Verlag nur deshalb von vielen gemieden und schlecht geredet wird, weil dort Wahrheiten auftauchen, die sonst nirgends zu finden sind. In diesem Zusammenhang möchte ich auf einen anderen Muskelkater-Artikel hinweisen, der genau diese Thematik beherbergt und sich mit der täglichen Ration Medienmanipulation beschäftigt. Ich werde also den Kopp-Verlag genauso behandeln wie jedes andere Medienunternehmen auch und ich bin überzeugt davon, dass dann die Wahrheit eher ans Licht kommt als bei den regierungs- und lobbytreuen Systemmedien plus BILD und WELT.
Weiter zum Artikel, wo John Lanta die negativen Folgen des US-Europäischen Embargos beschreibt, welches Einfuhren petrochemischer Produkte und den Export von Ausrüstungen für den Ölsektor verbietet. Was nichts anderes bedeutet, als dass niemand mehr in den Ölsektor des Iran investieren darf und die weltweiten Konten der iranischen Zentralbank eingefroren werden. Mir ist es unverständlich, dass man auf so eine Art gegen ein Land vorgehen muss, nur weil es sich dem Diktat der Mächtigen nicht beugen will. Natürlich hat man Ausnahmen festgesetzt, die für sogenannte „legitime Geschäfte“ gelten. Aber dieses scheint nur eine leere Floskel, eine leere Worthülse zu sein, denn diese Formulierung soll offenbar vergessen machen, dass „das Embargo selbst, wie alle seine Vorläufer, einen ebenso illegalen wie aggressiven Akt darstellt“. John Lanta weiter:
Die Embargopolitik trifft die Bevölkerung jetzt schon hart: Die Brotpreise haben sich im letzten Jahr verdoppelt, die Benzinpreise binnen zwei Jahren sogar vervierfacht. Im Jahr 2010 hatte iranisches Öl an den Gesamteinfuhren Europas mit 5,7 Prozent einen vergleichsweise geringen Anteil. Einzelne europäische Länder jedoch lagen weit darüber: Griechenland mit 25 Prozent wird in schwieriger Lage ein weiteres Problem zu lösen haben, kann jedoch auf Übergangsregelungen hoffen – und ist andererseits durch seine Kreditabhängigkeit auch höchst erpressbar. Griechenland hat bereits angekündigt, dass es erst im Oktober seine Ölversorgung derartig umstellen kann, dass es die Chance hat, das Embargo zu erfüllen. Italien mit 13 Prozent und Spanien mit zehn Prozent folgen auf den weiteren Plätzen, jedoch hat Italien eine Ausnahmeregelung erhalten, weil es für sein iranisches Öl nichts bezahlt, denn der Iran finanziert mit den Lieferungen seine Schulden bei den Italienern. Das Ölembargo tritt offiziell zum 1. Juli in Kraft, die europäischen Minister haben wegen der Probleme beschlossen, im Mai erneut über die Embargopolitik zu beraten. Großbritannien hat bereits signalisiert, dass es unter Umständen auch bereit wäre, das Embargo wieder fallen zu lassen.
Interessant ist aber wieder, dass mitten in diesem wirklich lesenswerten Artikel, den man sich unbedingt reinziehen sollte, also mittendrin eine Werbung steht, wo es heißt: „Retten Sie Ihr Vermögen“. Da denke ich allerdings, dass die Werbelobby mit solchen Anzeigen ihr geistiges Vermögen schon lange verspielt hat und daher nicht mehr zu retten ist.
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Dass unsere sogenannten Leitmedien uns die meisten Wahrheiten und Informationen verschweigen, weil es schlecht für ihre Werbekunden aus der Wirtschafts- und Finanzlobby wäre und außerdem nicht im Sinne der derzeitigen lobbytreuen Regierung, haben wir schon seit langem erkannt. Aber jetzt schreibt auch Lanta, dass „geflissentlich von unseren Leitmedien verschwiegen“ wird, dass es Hinweise gibt, wonach Indien und künftig wohl auch China den Iran für sein Öl in Gold bezahlen werden, und es deshalb kaum besser kommen kann. „Denn damit umgehen diese Staaten nicht nur den Boykott der iranischen Zentralbank, sie stärken auch nachhaltig die Lage des Iran – unabhängig von allen Währungsschwankungen, die die USA durch ihre abenteuerliche Politik noch heraufbeschwören mögen“. — Es wird das Für und Wider durchgekaut und man kommt zum Schluß zu der Feststellung, dass die Kriegsgefahr am Golf wächst, weil der große Bruder USA und sein Vasall Europa es so wollen und keine andere Meinungen und Freiheiten neben sich dulden. Und es zuerst einmal ein Geschäft für alle Rüstungsfabrikanten und -exporteure ist, welches großartig floriert. „Aber“, so schreibt Lanta, „sie (die Kriegsgefahr) bleibt auch immer das, was sie dafür auch sein muss: sehr real.“
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