Muskelkaters Presseschau vom 23. Februar 2012

Geschrieben und zusammengestellt von Martin Schnakenberg

Obwohl man heutzutage ja eigentlich nur noch dem trauen sollte, was man selber macht, wage ich mich mal an eine Presseschau des heutigen Tages. Und da sticht so manches sofort ins Auge. Fangen wir mal in Afghanistan an, dann wissen wir, dass dort ein unrechtmäßiger Krieg herrscht, der uns einst von den Regierungsparteien und Teilen der Opposition als „Deutschlands Verteidigung am Hindukusch“ verkauft wurde. Wir wissen auch, dass dort eine andere Religion vorherrschend ist. Was treibt also einen Soldaten, der in einem fremden Land Krieg führt, dazu, eine Religion zu demütigen, obwohl er genau weiß, dass er als Gläubiger in selbiger Situation ausflippen würde, täte das jemand in seinem Land. Warum muss denn immer und überall provoziert werden? Dass jetzt die Gegenseite ausflippt und Rache für die Verbrennung eines Exemplars des Korans fordert, sehe ich als ganz klare Folge an, auch wenn ich das ganze Gelabere um ein von Menschen geschriebenes Buch persönlich absolut nicht verstehen kann. Jetzt rufen Taliban zur Tötung ausländischer Soldaten auf und das könnte nur der Anfang sein, denn Hass erzeugt Gegenhass.

EU – Bei vielen verursachen diese zwei Buchstaben schon eine Neurose, wenn sie noch nicht mal ausgesprochen wurden. Da soll das griechische Defizit manipuliert gewesen sein und die EU soll Athen zur Fälschung gedrängt haben? Was passiert oder passierte da eigentlich in Brüssel, Berlin und Paris? Und das mit dem ESM soll doch wohl ein Witz sein, oder? Das hieße, die Oberhoheit über die Staatsfinanzen an die EU abzugeben, was blanker Hohn in Richtung des Volkes bedeuten würde. Der Muskelkater berichtete schon einmal darüber und legte auch gleich ein Video bei, welches dieses kapitalistische Mordinstrument ESM genauer erklärt. Aber so langsam scheinen jetzt wahrhaftig auch einige Politiker dahinter zu kommen, was dieses für uns alle für die Zukunft bedeutet. Denn bei der baldigen Abstimmung im Bundestag kündigten einige Politiker Widerstand gegen das Rettungspaket an. Na denn, bin gespannt, wer die wohl sind. Die Linke sowieso – plus Wolfgang Bosbach. Und wer ist sonst noch intelligent?

Aber auch sonst geht es in Europa hoch her, auch wenn die EU-Kommission 2012 nur eine leichte Rezession erwartet. Aber wir wissen ja, was wir davon halten sollen. Erst recht dann, wenn von anderer unerwarteter Seite von einer Trendwende die Rede ist. Die Konjunkturflaute lässt Steuereinnahmen sinken, schreibt WELT-ONLINE und gibt ausnahmsweise mal wieder einen guten Artikel ab. Sie belegt auch, dass diese Sparpakete Bund und Länder mehr kosten, als was durch Steuereinnahmen wieder hereinkommt. Aber dann wird es dort lapidarisch „verzerrende Wirkung von Sondereffekten“ genannt, nur damit der Bürger nicht dahinter kommt, was wirklich gemeint ist. Die WELT tut also wieder das, was sie am besten kann, und verschleiert mal wieder, indem sie den Finanzminister wieder als rettenden Engel darstellt. Ein Leser der WELT schrieb, als er von der Konjunkturflaute las: „Macht nix! Weniger Steuereinnahmen sind im Zweifelsfall höchstens weniger Kohle die in der EU versenkt werden kann …“. Ein anderer antwortete darauf: „Falsch gedacht! Weniger Steuereinnahmen bedeutet öfteres und längeres Anwerfen der Druckerpresse! Willkommen Inflation und damit die Vernichtung der Lebensleistung von Millionen Menschen. Vielen Dank an die Politik!“ – Aha, einige Zeitgenossen sind also doch schon dahinter gekommen, dass nicht nur auf den großen Finanzplätzen von fleißig nach reich gescheffelt wird.

Nochmehr EU gefällig? — Brüssel macht ernst: Wegen seines hohen Haushaltsdefizits droht Ungarn als erstem EU-Land der Verlust von Fördergeldern. Die EU-Kommission will Ungarn Hilfszahlungen streichen. — Und was macht unser Mann in Brüssel, der ehemalige und ungeliebte Landesvater von Baden-Württemberg? Wie der Muskelkater im Dezember letzten Jahres berichtete, plant Oettinger 40 neue Atomkraftwerke für Europa. Im Gegenzug dazu drängt er jetzt die Deutschen zum Energiesparen. Und weil Rösler nicht so will, wie er es will, eben mit einem EU-Gesetzentwurf. Lustig, gell?

Bei der Ehrensold-Debatte um die 199.000 €uro pro Jahr für den Ex-Bundespräsidenten Christian Wulff knüpft die Koalition jetzt Bedingungen: Keine Zahlung bei neuem Job oder Verurteilung, heißt es da. Nun denn, dass müssen die halten, wie sie wollen. Denn diese Sauerei, die von den Springermedien angezettelt wurde, weil sie einen Bundespräsidenten will, der rechts der Konservativen steht, hängt mir zum Halse raus. Immer noch nicht hat mir jemand erklärt, was die Angelegenheiten, die Christian Wulff als Ministerpräsident von Niedersachsen durch zog, mit seinem Amt als Bundespräsident zu tun hatte. Ich kann mich nicht erinnern, dass er als Bundespräsident Verfehlungen hatte, bitteschön. Es war eine Kampagne des Springer-Konzerns, der die Pressefreiheit in den Schmutz gezogen hat. Und deshalb, weil diese beknackten Heinis das geschafft haben, müssen wir vielleicht bald mit einem Ultrarechten als Bundespräsident leben!!!

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Heute waren die meisten Hinweise auf Artikel, die in der WELT erschienen sind. Ist zwar nicht mein Blatt, kommt es doch aus demselben neokonservativem Haus wie der Bruder BILD, aber es war trotzdem mal aufschlussreich, diese Meldungen zu lesen. Eine Meldung fand ich dort allerdings nicht, was auch nicht weiter verwundert. Nämlich eine Meldung aus Großbritannien, wo beschrieben wird, dass der eingeschlagene Sparkurs Familien mit Kindern am härtesten trifft. Aber das kennen wir ja aus Deutschland und ist deshalb nicht Neues und ganz normal. Oder?

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Arwa Bint Ahmed – die wahre Königin von Saba

Versuch einer Klärung

Von Martin Schnakenberg

Wir treffen sie in Mythen und Legenden, aber ihr wahrer Name wird nirgends erwähnt. Selbst große Nachschlagewerke, wie die von Brockhaus, TimeLife oder vieler anderer Geschichtsverlage, und auch die Wikipedia, schlagen sich mit Unwissenheit herum. Und auch hier beim Muskelkater wird man vergebens eine vollständige Aufklärung suchen, – weil sie einfach nicht existiert. Die Frage nach vielen wunderbaren Legenden und Erzählungen lautet also:

Hat es die prunkvolle Königin von Saba je gegeben?

Zwei heilige Bücher, die christliche Bibel und der islamische Koran, erwähnen sie. Im Selbstverständnis des untergegangen Kaiserhauses von Äthiopien stand ein Kind der Königin von Saba am Anfang einer für zwei Jahrtausende währenden Dynastie. Den beiden heiligen Büchern zufolge wurde der Knabe in einer Liebesnacht zwischen der südarabischen Königin und dem Israeliten-König Salomo in Jerusalem gezeugt. Bis zu seinem Sturz 1974 konnte Kaiser Haile Selassi I. von Äthiopien sich auf eine Verfassung berufen, die ihn als den 225. Nachfolger „der Königin von Saba und des Königs Salomo von Jerusalem“ bezeichnete.

Aber die Wissenschaft bleibt hartnäckig. Sie will sich nicht mit frommen oder staatstragenden Mythen begnügen. Stattdessen sucht sie nach standfesten Beweisen. Bewiesen ist inzwischen, dass die sabäische Bewässerungskultur schon rund 1000 Jahre v.Chr. in der Oase Marib zu blühen begann. Doch ist diese Leistung einem lockeren Verband von Bauern zuzuschreiben. Die ältesten Inschriften, die einen Staat Saba bekunden, stammen aus dem 8. Jahrhundert vor der Zeitrechnung. König Salomo wird hingegen für die Jahre 965 bis 926 v.Chr. bezeugt. Folglich lehrt uns die Wissenschaft gegenwärtig noch, dass der erste sabäische Staat Jahrzehnte nach dem Tod des großen Salomo entstanden ist.

Namhafte Forscher, z.B. der Brite St. John Philby, haben sich bemüht, eine historische Brücke zu bauen. Philbys Theorie schlägt vor, dass die Königin von Saba eine Stammesfürstin gewesen sei. Ihr aus sabäischen Arabern bestehender Stamm sei aus Mesopotamien gekommen, um im Gebiet des heutigen Syriens zu nomadisieren. Damals habe jeder größere Stamm seinen Anführer König oder seine Anführerin Königin genannt. So sei die Anführerin der Sabäer schließlich als „Königin von Saba“ zu Salomo nach Jerusalem gelangt, um Tribut zu entrichten. Ein anderer Teil der Sabäer wäre von Mesopotamien nach Südwest-Arabien gewanderte. Er sei dort sesshaft geworden und hätte die Erinnerung an jene „Königin“ ausgeschmückt und Jahrhunderte lang bewahrt.

In der Erinnerung der meisten Jemeniten gibt es allerdings zwei Königinnen von Saba. Die legendäre Königin des antiken Südarabien gilt als „Malika Bilqis“ (Königin Bilqis). Ihr schreiben sie den in der Oase Marib freigelegten Tempel des Mondgottes Almaqah zu. Er ist anscheinend im 8. bis 7. Jahrhundert v.Chr. gebaut worden. Für diese Zeit – wie für die gesamte Geschichte des Sabäischen Reichs – kann die Existenz einer Königin nicht nachgewiesen werden. Leben und Herrschaft der „zweiten Bilqis“ oder der „Malika Bilqis der Jüngeren“ ist hingegen schriftlich mehrfach dokumentiert.

Die Rede ist von Arwa Bint Ahmed as-Sulayhi, von Arwa, der Tochter Ahmeds, eingeheiratet in das Geschlecht der Sulayhi. Ein Ali Ibn Muhammad as-Sulayhi hatte etwa 1047 in der Bergregion südwestlich der jemenitischen Hauptstadt San’a’ einen Aufstand angezettelt. Es gelang ihm sogar, die Hauptstadt einzunehmen. Alis Gegner war ein Imam, eigentlich ein „Vorbeter“, der als mächtiger Stammesführer und religiös legitimierter König aber erst Teile des Landes kontrollierte. Gestützt auf die schiitische Auslegung des Islam, gestützt aber auch auf die materielle Kraft der damals in Ägypten herrschenden Fatimiden, wurde Ali Ibn Muhammad Machthaber (Sultan) über große Teile des Bergjemen und die Küstenebene am Roten Meer.

Der Sohn und Nachfolger Alis, Al-Mukarram Ahmed, schloss im Jahr 1069 eine Ehe mit Arwa Bint Ahmed, einem Mädchen aus seinem Stamm. Wohl fünf Jahre später übertrug der schwer erkrankte Sultan die Staatsgeschäfte seiner Frau. 1074 trat Arwa Bint Ahmed als Malika (Königin) in Erscheinung. Königin Arwa hatte den Thron zwar geerbt, gleichwohl fühlte sie sich ihrem Volk gegenüber verantwortlich. „Viele sehen sie als die bedeutendste Herrscherin an, die es im Islam gegeben hat“, heißt es in einer jeminitischen Quelle. Zu überprüfen, wie das Verhältnis der Malika zum Volk wirklich gewesen ist, bleibt uns allerdings versagt. Wir dürfen aber mit Sicherheit annehmen, dass Arwa Bint Ahmed sehr energisch geherrscht hat. Sie musste nämlich ihren Thron immer wieder gegen Angriffe von außen und gegen Umsturzversuche im Innern verteidigen.

Blutige Kämpfe gab es vor allem zwischen den Getreuen der Malika Arwa und den Najahiden. Diese übten zeitweise über die heiße Küstenebene am Roten Meer, über die Tihama, eine Regionalherrschaft aus. Arwa Bint Ahmed konnte ihren gefährlichen Gegner, den ehemaligen Sklaven Najah, erst überwinden, als sie dem Schauplatz der Schlachten selber näher gerückt war. Sie verließ 1087 die Hauptstadt San’a’ und machte die kleine Bergstadt Jiblah zu ihrer Residenz. Von dort aus war es nur noch eine knappe Tagesreise bis zu der umkämpften Küstenebene. Außerdem war das auf einem Basaltkegel erbaute Jiblah leichter als das größere San’a’ zu verteidigen.

Najah war Äthiopier. Er erhielt im Konflikt mit der Malika Arwa Bint Ahmed auch Hilfe vom anderen Ufer des Roten Meeres, aus dem heutigen Eritrea. Dort herrschte ein christlicher König. So sahen wohl viele der Getreuen Arwas in dem Sklaven Najah nicht nur einen aufständischen Regionalfürsten, sondern einen geheimen Agenten des christlichen Äthiopiens. Einst hatten Sabäer in dem Land jenseits des Roten Meeres ihren auf die Gestirne gerichteten Glauben verbreitet, hatten die Baukunst stark beeinflusst. Dieser Glaube war dort nun verdrängt worden, durch den Islam als auch durch das Christentum. Und eines war damals im jemenitischen Bergvolk noch nicht vergessen, dass es gerade einmal rund 500 Jahre her war, seit große Teile ihres Landes von äthiopischer Oberhoheit befreit werden mussten. Deswegen erschien Arwa Bint Ahmed ihren Zeitgenossen auch als Streiterin gegen eine mögliche Fremdherrschaft und für den  rechten Glauben, den Islam.

Dem jetzigen Stand der Forschung zufolge blieben Arwa Bint Ahmed nach dem Ortswechsel der Residenz von San’a’ nach Jiblah noch 51 Jahre. Es ist fraglich, ob sie wieder geheiratet hat; sie hätte ja die Kontrolle der Macht mit einem wahrscheinlich an rivalisierende Stammesinteressen gebundenen Mann teilen müssen. 1138 im Alter von 88 Jahren soll Arwa oder Bilqis II. in Jiblah gestorben sein. Die Malika wurde in der Hauptmoschee des Ortes beigesetzt. Ihren Tod hat die Dynastie der Sulayhiden nicht lange überlebt. Sie zerfiel schnell nach internen Machtkämpfen. Aber es gelten jedenfalls die beiden letzten Jahrzehnte der sulayhidischen Herrschaft unter Arwa Bint Ahmed als eine glanzvolle Epoche für den südlichen und westlichen Jemen und die Küstenebene, die Tihama. Damals begannen die Menschen von ihr als der „Bilqis der Jüngeren“ zu sprechen.

Ob die Königin Arwa Bint Ahmed sich selber in der Nachfolge der Königin von Saba gesehen hat, wissen wir nicht, können es nur erahnen. Den Menschen jener Zeit drängte sich ein solcher Vergleich jedenfalls auf. In der heiligen Schrift des Islam, im Koran, ist die Königin von Saba erwähnt, hat aber keinen Namen. Zu Arwa Bint Ahmeds Lebenszeit war es hingegen schon etwa 200 Jahre lang üblich, dass arabische Religionsgelehrte und auch Dichter die legendäre Königin von Saba Bilqis nannten. So kam im Gedächtnis des Volkes Bilqis die Erste zustande, der man den Bau von Tempeln in Marib zuschrieb. Der zweiten Bilqis, der Kämpferin gegen Fremdherrschaft, widmete das Volk ein Naturdenkmal: einen schroffen Vulkankegel bei Hamam Damt, den es bis heute „Thron der Bilqis“ (Arsh Bilqis) nennt.

Von der Antike zur Gegenwart

Von Schriftstellern ist Bilqis „die Ältere“ zur Titelheldin ihrer Romane erhoben, von Reiseveranstaltern zur Werbeträgerin gemacht worden. Auch im Jemen selbst wird sie als Namensgeberin für allerlei Institutionen benutzt. Insofern gibt es sie jetzt, selbst wenn es sie in der Antike nicht gegeben hat. Bilqis „die Jüngere“ erfreut sich im zunehmenden Maße einem Ansehen als Symbolfigur der Frauen-Emanzipation. Manche Schritte zur Emanzipation der Frauen im Jemen sind schon getan. Sie besitzen das passive und aktive Wahlrecht. Einige wenige Frauen sind sogar in das Parlament gelangt, andere als Funktionsträgerinnen in den Staatsapparat. Sich auf Arwa Bint Ahmed zu berufen, weißt darauf hin, dass eine Frau auch zum Höchsten berufen sein kann, und zwar nicht in der heidnischen Antike, sondern Jahrhunderte nach dem Eintreffen des Islam.

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Und wenn sich dann irgendwann einmal herausstellt, dass sie wirklich und wahrhaftig nicht gelebt bzw. existiert hat, dann ist es aber immer noch eine schöne Geschichte gewesen.

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Quellenhinweise:

„Die letzten Geheimnisse unserer Geschichte“ aus der TimeLife-Redaktion, 1980.

Bericht im Spiegel vom 08.05.2008:
http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,552288,00.html

Ähnlicher Artikel in welt-online vom gleichen Tag:
http://www.welt.de/wissenschaft/article1978663/Ein_Koenigspalast_zwischen_Mythos_und_Sensation.html

Hat Helmut Ziegert den Palast wirklich gefunden? Oder beginnt eine neue Legendenbildung?
http://www1.uni-hamburg.de/ethiostudies/saba.html

Pressemitteilung der Uni Hamburg:
http://www.verwaltung.uni-hamburg.de/pr/2/21/pm/2008/pm48.html

Märchengeschichten von der Königin von Saba:
http://archiv.twoday.net/stories/4917018/

Wikipedia-Eintrag dazu:
http://de.wikipedia.org/wiki/Königin_von_Saba

Die Königin von Saba und König Salomo:
http://www.enfal.de/grund17.htm

Das Königreich von Saba und die Wahrheit des Krieges:
https://muskelkater.wordpress.com/2010/10/14/das-konigreich-von-saba-und-die-wahrheit-des-krieges/

Siehe auch in der Wikipedia: Jemenitische Architektur.

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Geplante Koranverbrennung empört nicht nur US-Regierung

Von Brano Wagner

Nachdem eine christliche US-Kirchengemeinde angekündigt hat, den 11. September, dem Jahrestag der Anschläge auf das World Trade Center, zum Tag der Koranverbrennung zu erklären, kamen empörte Reaktionen aus der ganzen Welt.

Das Außenministerium unter Hillary Clinton verurteilt das Vorhaben. „Ich fühle mich ermutigt von der klaren, unmissverständlichen Verurteilung dieses respektlosen, schändlichen Akts“, sagte Clinton. Der Sprecher des US-Außenministeriums, Philip Crowley, nannte es eine Provokation. Es zeige Respektlosigkeit gegenüber einer Religion. Er hoffe, dass die Gruppe von ihrem Plan doch noch abrücken wird. Weiterhin betonte er, dass die Welt Amerika „nicht an der Aktion eines Pastors oder 50 Anhänger“ messen dürfe. Die Stadtverwaltung hat dem Dove World Outreach Center die Aktion inzwischen verboten, doch ist unklar, ob sich die Kirchengemeinde auch daran halten wird.

Auch der US Kommandeur in Afghanistan Petraeus warnte vor dem Vorhaben. Er fürchtet, dass dies Anschläge gegen amerikanische Soldaten provozieren könnte. In Kabul kam es unterdessen schon zu Protesten vor einer Moschee. Aufgebrachte Gläubige verbrannten amerikanische Flaggen und riefen „Tod für Amerika“.

NATO-Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen, der sich in Washington aufhielt, äußerte sich ebenfalls besorgt. Bücher-Verbrennungen widersprächen „allen Werten, für die wir stehen und für die wir kämpfen“, zitierte ihn die Washington Post.

(Quelle)

Soweit die Kurzfassung der Meldung, die nur einen kleinen Teil der Empörung widerspiegelt. Trotzdem gibt es immer noch genug Menschen, die sagen, dass nicht übertrieben reagiert werden soll; es handele sich ja schließlich nur um ein Buch.

Ich bin nicht religiös aufgewachsen und auch nicht besonders christlich geprägt. Aber eines weiß ich: das man die Religion und den Glauben des anderen achten soll. An wen derjenige jetzt glaubt, ist dabei unwichtig. Wichtig ist, dass er seinen Glauben frei leben kann und damit keinen anderen Menschen schädigt. Wenn jetzt dieser Glaube ein besonderes und heiliges Buch hervorgebracht hat, dann ist dort meist das Wort ihres Gottes oder ihres Propheten geschrieben. Und dann ist es für die Gläubigen nicht nur irgendein Buch, was man ersetzen kann. Mit der Verbrennung eines solchen Buches verbrennt man auch die Worte eben ihres Gottes oder ihres Propheten, welches für die Gläubigen, gleich welcher Religion, das schlimmste Verbrechen bedeutet.

Ich plädiere an alle Menschen, ob gläubig oder nicht:

Respektiert euren Mitmenschen so, wie er ist. Verbrennt ihr seine Bücher, verbrennt ihr auch ihn. Und dann seid ihr es kaum mehr wert, als intelligente Menschen bezeichnet zu werden. Braucht euren Verstand, den euch euer Schöpfer gegeben hat, und schaut zuerst vor eurer eigenen Tür. Denn sagen die Juden „Schalom“, so heißt das „Frieden“. Sagt ein Moslem „Salaam aleikum“, so bedeutet das soviel wie „Frieden sei mit dir“. Sogar die Hawaiianer sagen „Aloa“ und meinen damit auch „Frieden, Fröhlichkeit“. Nur die Christen kennen so einen Gruß nicht, dafür predigen sie dann: „Liebe deinen Nächsten.“ – Tut dieses erst einmal selber und respektiert und achtet euren Nächsten.

Aber verbrennt nicht seine Bücher…

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