Podcast mit dem EU-Abgeordneten Sven Giegold: „Wir brauchen mehr glaubwürdige Ratingagenturen“

Im Gespräch mit Gabi Wuttke über die Möglichkeit einer europäischen Ratingagentur

Mit einem Zwischenkommentar von Brano Wagner

Eine europäische Ratingagentur müsse auf der Seite der Anleger stehen und ein „öffentliches Gut produzieren“, meint Sven Giegold, finanzpolitischer Sprecher der Grünen im Europaparlament. Um das zu gewährleisten, brauche auch sie eine unabhängige Finanzierung und Führung.

Gabi Wuttke: Moodys, Fitch, Standard and Poor – sie legen der Politik mit ihren von den Unternehmen finanzierten Einschätzungen Daumenschrauben an. Europa möchte den amerikanischen Ratingagenturen deshalb etwas entgegensetzen – aber keiner macht mit. Das von der EU unterstützte Großstrategieunternehmen Roland Berger konnte für sein 300-Millionen-Euro-Projekt nicht genügend Geldgeber erwärmen, auch der Vorstoß von Bertelsmann steht unter keinem guten Stern. Warum? Weil beispielsweise der Bundesverband der deutschen Industrie sich mit den Amerikanern gut vertreten und ebenso bewertet fühlt.

Am Telefon begrüße ich um 6:51 Uhr Sven Giegold, finanz- und währungspolitischer Sprecher der Grünen im Europaparlament. Guten Morgen!

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Sahra Wagenknecht zu Gast bei SWR 1 in der Sendung „Leute“

Audiodatei der Radiosendung vom 01.03.2012

Nähere Informationen

Download Audiodatei (14.45 MB | mp3): SWR1, 01.03.2012

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Papa, Matze hat gesagt… – Heute: Gerechtigkeit. – Vor oder hinter dem Gesetz?

Vater und Sohn im Zwiegespräch

Von Martin Schnakenberg

Herzlich willkommen zum ersten satirischen Vater-Sohn-Gespräch im neuen Jahr. Die Gerechtigkeit, das Recht, beschäftigt die Menschen nun schon seit Anbeginn und auch Vater und Sohn können das sicherlich nicht innerhalb eines Gespräches klären. Aber sie können einige Themen ansprechen und damit Raum geben für weitere Diskussionen. Denn was ist Gerechtigkeit? Nur etwas, was in den Gesetzbüchern steht? Oder spielen da auch andere Faktoren, vor allem die Menschlichkeit, eine Rolle?

Wie es der Zufall so will, ist noch einer so ganz zufällig und total unbeabsichtigt am Gespräch beteiligt. Und zwar Matthias, Sohnemanns Freund, kurz Matze genannt. Meist ist dessen Vater es, der beim Sohn einen Eindruck hinterlässt, wenn Matze von ihm erzählt und dabei bestimmte Themen berührt, die dem Sohn dann keine Ruhe mehr lassen. Er muss dann einfach wie seinerzeit Till, der Junge von nebenan, zu seinem Vater ins Arbeitszimmer und diesen dann solange mit Fragen und Argumenten bombardieren, bis ein einigermaßen akzeptables Ergebnis heraus kommt.

So wie hier, wo es eben um die Gerechtigkeit geht – und um Geld. Viel Spaß.

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Papa, Matze hat gesagt… – Heute: Männerhaushalt oder: Der geistige Abstand

Vater und Sohn im Zwiegespräch

Ich habe mir heute mal so meine Gedanken gemacht, was passieren würde, wenn wir mal das machen müssten, was wir sonst nie vorher gemacht und auch keine Ahnung davon haben. Und so kam ich auf dieses Thema, was man getrost auf andere Bereiche übertragen kann.

Denn so ergüsslich und genüsslich, wie die Gespräche zwischen Vater und Sohn im Arbeitszimmer des Vaters auch immer sind, so sind sie es auch, wenn Vater und Sohn ausnahmsweise gemeinsam auch mal im Haushalt mit anpacken müssen. Denn die Mutter war nur eine Woche weg und wird bald zurück erwartet. Also werden sich Vater und Sohn wohl etwas bemühen müssen, um Ordnung in den offensichtlich verschlampten Haushalt zu bringen. Das es hier wieder einmal um etwas geht, was der Vater von Matze gesagt hatte, war ja wohl vorauszusehen.

Im Moment ist der Sohn gerade am Teppich saugen.

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SOHN laut: „Papa?! Matze hat gesagt, sein Vater hat gesagt, es ist ’ne Affenschande, dass die Leute immer über…“

VATER: „Stell doch erst mal den Sauger ab, wenn du mit mir reden willst. Man versteht ja kein Wort!“

SOHN: „Ich denke, ich soll saugen??“

VATER: „Das sollst du – aber dann musst du auch deinen Mund halten! Eins geht nur.“

SOHN: „Dann mach ich lieber den Sauger aus.“ – Der Sauger wird abgestellt. – „Das wird sowieso nicht sauber.“

VATER: „Was soll das heißen? Wieso wird das nicht sauber??“

SOHN: „Weil dein Besuch gestern die ganze nasse Erde aus dem Garten in den Teppich reingetrampelt hat!“

VATER: „Erstens haben die Herren nicht getrampelt, sondern sind schlicht und einfach ins Zimmer zurück gekommen. Und zweitens kann kein Mensch etwas dafür, wenn plötzlich ein derartiger Wolkenbruch losgeht…!“

SOHN: „Ich sag ja garnichts. Aber so wird das nicht sauber. Da müssen wir den Schaumklopfer ranmachen.“

VATER: „Ach, nun gib dir mal ein bißchen Mühe, dann brauchen wir nicht extra umzumontieren. Das hält ja so auf.“

SOHN: „Das hat Mama auch gleich gesagt, dass ihr das zu lästig ist mit diesem Ding und dass sie das garnich benutzen wird. Und da hast du sie gefragt, ob das die Grenzen der Emanzipation sind…“

VATER: „Was hab ich gefragt??“

SOHN: „Na das. Grenzen der Emanzipation. Weil Frauen eben keinen technischen Verstand haben, hast du gesagt.“

VATER ablenkend: „Nun red nicht schon wieder so schlau daher, sondern beeil dich ein bißchen! Wir müssen auch noch abwaschen.“

SOHN: „Du musst abwaschen – ich sauge ja!“

Er stellt den Staubsauger wieder an.

SOHN laut: „Matze’s Vater hat gesagt, es ist eine Affenschande, dass die Leute immer über Dinge reden, von denen sie nichts verstehn!“

VATER: „Das sagt Matze’s Vater? Das zeugt ja von geradezu überwältigender Selbsterkenntnis!“

SOHN: „Was hast du gesagt?“

VATER: „Herrgott, stell das Ding ab, wenn du mit mir redest!“

SOHN sachlich: „So werden wir nie fertig.“

VATER: „Wie sieht denn die Tischdecke aus?!“

SOHN: „Na, dreckig. Das ist auch von gestern Abend. Können wir ja noch waschen. Die Küchenhandtücher müssen auch in die Wäsche, die stinken wie die Pest. Da hast du das umgekippte Bier mit aufgewischt!“

VATER: „Danke, ich weiß, was ich gemacht habe. Dann schmeiß das alles schnell in die Waschmaschine.“

SOHN: „Da ist die aber noch nicht voll.“

VATER: „Dann sieh zu, ob du sonst noch was findest.“

SOHN: „Nee, da ist nichts, was dazu passt.“

VATER: „Dann sind eben mal ein paar Stücke weniger drin.“

SOHN: „Können wir doch auch mit der Hand waschen – ich denke, wir müssen Energie sparen.“

VATER: „Müssen wir auch, aber heute müssen wir vor allem Zeit sparen. Tu, was ich dir sage!“

SOHN zuckt mit den Schultern: „Bitteschön – Meinetwegen…“

Waschmaschine wird angestellt

VATER: „Wie spät ist das eigentlich schon?“

SOHN: „Elf.“

VATER: „Du liebe Zeit – und um zwölf kann Mama schon hier sein.“

SOHN: „Ich wollte ja früher anfangen. Ich hab dich um sieben geweckt!“

VATER: „Ja, das ist mir nicht entgangen! Rücksichtslos war das! Wo ich gerade erst richtig eingeschlafen war.“

SOHN: „Ich hab aber gewusst, dass das nicht so schnell geht mit dem Saubermachen und allem… – Du mit deinem ‚Ärmelaufkrempeln und ran, dann sind wir in ’ner halben Stunde durch’…“

VATER: „Ich hab mich eben etwas verkalkuliert.“

SOHN: „Weil du nicht weißt, was Sache ist mit solchem Haushalt.“

Sohn stellt den Staubsauger wieder an

VATER: „Aber du weißt das, wie? Bist du nicht bald fertig? So genau kommt’s jetzt nicht drauf an!“

SOHN: „Sonst regst du dich doch über jeden Krümel auf! – Aber bitte! Mach ich eben Schluß. – Wir wollten doch auch noch ’n Kuchen backen, oder? Macht Mama doch auch immer, wenn du verreist warst.“

VATER: „Räum erst mal den Sauger aus dem Weg … paß auf, die Schnur!!!“

Ein Stuhl fällt um

SOHN: „Versteh ich nicht, wie die sich zweimal um das Stuhlbein gewickelt hat… – Na, ist ja nichts passiert.“

VATER: „Und jetzt hilf mir mal beim Abwaschen … ist ja fürchterlich, was hier alles rumsteht.“

SOHN: „Dabei haben wir garnich richtig gekocht. Die ganzen Tage immer bloß das Vorgekochte aufgewärmt. – Soll ich denn nun noch eine Backmischung anrühren? Braucht man bloß ’n Ei und Milch ranzumachen.“

VATER: „Hör bloß auf! Hier ist doch wohl gerade genug Schweinerei! Da brauchen wir nicht auch noch mit Eiern und Milch herum zu kleckern! Gib mir mal die Abwaschbürste rüber…

SOHN: „Soll lieber ich machen? Du kannst abtrocknen.“

VATER: „Nein, jetzt bin ich schon dabei … Au! Verdammt nochmal! Kommt das immer so kochendheiß hier raus?? Brennt ja wie Feuer, die Hand…“

SOHN: „Lass kaltes Wasser drüber laufen, dann ist ’s gleich gut. – Du hast das auch zu heiß eingestellt, warte mal…“

VATER: „Ist da ein Spülmittel?“

SOHN: „Klar doch, hier…“

VATER: „Danke … nun paß auf, der Teller rutscht da gleich runter…!

SOHN: „Wenn du ihn auch so an die Ecke stellst. Hier! Da muss der hin, dann kann er auch besser ablaufen…“

Mürrisches Geräusch vom Vater. Der Sohn fängt an, die Melodie zu „Ein bißchen Haushalt macht sich von allein, sagt mein Mann“ zu pfeifen.

VATER: „Hör auf mit diesem blöden Ohrwurm…“

SOHN: „Sagst du doch auch immer, dass man so ’nen Haushalt mit der linken Hand machen kann.“

VATER: „Ja, aber nicht mit zwei linken Händen … paß auf, die Tasse!!!“

Die Tasse fällt runter und zerbricht.

VATER: „Es ist doch nicht zu glauben!“

SOHN: „Du hast sie doch so auf die Kippe gestellt! – Aber ist nicht so schlimm, die ist noch von dem alten Kaffeegeschirr, da sind sowieso nur noch drei Tassen dagewesen.“

VATER: „Wieso waren da nur noch drei Tassen da? Wieso ist alles andere schon kaputt? Wird denn hier mit dem Geschirr herum geworfen?“

SOHN: „Nee, aber es wird tausendmal in die Hand genommen. Hat dir Mama doch auch schon erklärt: wenn man nie was anfasst, kann man auch nichts kaputt machen. – Matze’s Vater hat ganz recht!“

VATER: „Womit?“

SOHN: „Er sagt, die falschen Entscheidungen und der Streit und alles, das kommt bloß daher, dass die Leute immer über was reden, was sie selbst noch nicht ausprobiert haben…“

VATER auflachend: „Wenn man nur über das reden dürfte, was man selbst ausprobiert hat, dann würde sich wohl ein lähmendes Schweigen über diese Welt senken! Und die Journalisten könnten ihren Beruf gleich an den Nagel hängen!“

SOHN: „Die Politiker aber auch…“

VATER: „Die Politiker stehen in der Verantwortung und können sich unqualifizierte Beurteilungen gar nicht leisten…“

SOHN: „Trotzdem haben sie keine Ahnung. Matze sagt, sein Vater hat gesagt, wenn jeder Politiker schon mal am Fließband gestanden hätte, oder er hätte mal ’ne Weile parterre in ’ner Hauptstraße gewohnt, oder wär mal selber im Knast gewesen, oder wär mal selber auf Hartz4…“

VATER unterbricht energisch: „Was denn noch alles?!! Vielleicht soll er auch noch tot gewesen sein, damit er sich über … über … Bestattungsauflagen äußern darf, wie??“

SOHN: „Papa, das war nicht lustig! – Jedenfalls sollten die Politiker wissen, wovon sie reden, sagt Matze’s Vater, dann würde alles anders aussehen!“

VATER: „Ja, chaotisch würde dann alles aussehen! Jeder würde ständig seine Nase überall reinstecken, und niemand würde die klare Übersicht behalten. Nein, mein Lieber. Es muss auch Menschen geben, die Theorien entwickeln. Und verantwortliches Handeln erfordert grundsätzlich einen gewissen geistigen Abstand.“

Der altmodische Pfeifkessel auf dem Gasherd ertönt.

VATER: „Was ist denn das schon wieder?!“

SOHN: „Na, das Kaffeewasser kocht.“

VATER nervös: „Weißt du denn, wo der Kaffee ist?“

SOHN: „Ja, aber der muss erst noch gemahlen werden.“

VATER: „Mein Gott, dieser Umstand…“

SOHN: „Das hast du doch gesagt! Dass der Kaffee immer erst kurz vor ‚m Aufgießen gemahlen werden soll.“

VATER: „Und wo ist die Mühle?“

SOHN: „Dahinten im Schrank, aber da muss ich erst den Eimer und den Wäschekorb wegräumen … Au weia, Papa! Hier ist ja ’ne Riesenpfütze! Mann, du hast den Waschmaschinenschlauch aus dem Becken raus gemacht. Der muss hier wieder ran… Mama wollte immer eine moderne Maschine haben, aber du…“

VATER sauer: „Ja, ist schon gut. Aber warum hast du das nicht gleich gesagt, wo dieser blöde Schlauch hin muss?!!! Gib her! Vorsicht!! Du machst mich ja ganz nass! – Und nun … schnell aufwischen, das läuft ja schon alles unter den Kühlschrank! Und mach den Kessel aus – und wir nehmen Pulverkaffee!“

Der Wasserkessel wird abgestellt. Der Sohn wischt auf.

SOHN: „Ii, das ist ganz glitschiges Seifenwasser!“

VATER: „Wird die Küche wenigstens gleich sauber … Geh mit dem nassen Lappen von meinen Füßen weg!! …. und stell die Marmelade in den Kühlschrank … ich weiß ja gar nicht, wo ich die Messer hinlegen soll …“

SOHN: „Ja doch! – Also, weißte, Papa…“

VATER: „Was ist??“

SOHN: „Wenn ich mir das hier so ansehe…“

VATER: „Halt dich nicht mit Ansehen auf, beeil dich lieber, sonst stehen wir morgen früh noch hier!“

SOHN: „Jedenfalls siehst du ’s jetzt ja selber…“

VATER: „Was sehe ich selber?!“

SOHN: „Was dabei raus kommt … bei so ‚m geistigen Abstand, den die Politiker vom Volk haben!“

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