Von R. Jung, erstmals verteilt durch den Deutschen Kinderschutzbund, Landesverband Baden-Württemberg im Herbst 1972
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Reifezeugnis
Veröffentlicht von Martin Schnakenberg am 1. Dezember 2012
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Holen wir unsere Soldaten aus dem Krieg nach Hause! Zeigen wir den Mächten die Weisse Flagge!
Ein Aufruf … nicht nur zum Denken
Im Grunde wissen wir doch alle worauf es in einem Staat ankommt. Es geht darum, dass dieser nicht das Volk kontrolliert und gegen dessen erklärten und ausdrücklichen Willen handelt, sondern dass dieser Staat das tut, wozu er vom Volk durch dessen Arbeit jeden Tag auf´s Neue finanziert wird. Das ist aber nicht mehr der Fall. Dieser Staat hat gegen unseren Willen und gegen die Verfassung unserer Republik seit über acht Jahren einen Krieg in Asien geführt und ihn jetzt sogar offiziell erklärt.
Gleichzeitig wird, wie in jedem anderen Krieg der Menschheit zuvor, durch die kriegführende Obrigkeit versucht die Bevölkerung gegeneinander zu hetzen, damit sie den jeweils Nächstschwächeren auf die Kehle tritt. Der Wohlstand der Arbeitenden verschwindet, der Reichtum auf den Konten einer kleinen Oberschicht dagegen wächst und wächst. Schüler werden Lernmittelfreiheit und Chancen genommen, die Studenten sollen ihre Universitäten bezahlen, die Energiepreise explodieren, die Gesundheitsversorgung wird schlechter, teurer und Konzerninteressen geopfert. Derweil wird die Ethik des Zusammenlebens auf Macht reduziert. Die Kultur wird abgebaut, die sozialen Rechte werden abgebaut, die Freiheit wird abgebaut und man fragt sich: wo geht das alles hin ?
Wer profitiert davon ?
Ende September 2008 werden durch Banker Gesetze für die Finanzierung ihrer eigenen Finanzinstitutionen durch den Staat entwickelt. Bereits am 17.Oktober wird dann dieses “Finanzmarktstabilisierungsgesetz” in Höhe von 500 Milliarden Euro unserer Steuergelder durch ein Parlament beschlossen, was extra dafür sogar seine mittlerweile berühmte Geschäftsordnung ändern muss, was mit Zustimmung aller “Parteien” geschieht. Über die in diesem Gesetz versteckte “Kreditermächtigung” sind weitere Hunderte von Milliarden neuer Schulden des Staates zugunsten von Banken möglich, die über das Geldschöpfungsmonopol und die “unabhängige” Zentralbank EZB in Frankfurt selbst unbegrenzt Geldmittel aus dem Nichts erfinden und zu ihren Zwecken einsetzen können. Und nun sprechen Vertreter der Nomenklatura von einer “Dekadenz” ausgerechnet der Ärmsten des Volkes wie im spätrömischen Imperium. Dabei liegen die Parallelen ganz woanders.
Auf Befehl unseres Militärs werden in einer deutschen Besatzungszone in Zentralasien Hunderte Menschen in einem Massaker umgebracht, ohne dass dies irgendeine juristische Konsequenz hat. Durchgeführt wird diese Operation am 4. September 2009 – nur Wochen vor der Parlamentswahl – durch eine geheime “Task Force 47” der Regierung, die seit zwei Jahren in der deutschen Besatzungszone operiert und von der sämtliche Parlamentarier in Berlin nach eigenen Angaben keine Ahnung hatten. Das mag damit zusammen hängen, dass im Reichstag während des gesamten Jahres 2009 nur 16 von 52 Wochen überhaupt getagt worden ist.
Als Antwort schicken genau diese Parlamentarier nun noch mehr Soldaten nach Afghanistan und das, nachdem die Regierung sich vor sie hinstellt und einen vor über acht Jahren begonnenen Angriffskrieg als “bewaffneten Konflikt” erklärt.
Nicht nur in den Kriegsgebieten Asiens und Afrikas werden jeden Tag blutige Attentate werden begangen, ohne dass diese durch die Besatzungs- und Militärmächte aufgeklärt werden, sondern auch in den Staaten der kriegführenden Mächte selbst. Der weltweite “Krieg gegen den Terror” begann mit Tausenden von Toten auf dem Boden der Vereinigten Staaten am 11. September 2001. Niemand in den zur Verhinderung solcher Attentate über Jahrhunderte aufgebauten Apparate von Militär, Spionage und Polizei musste wegen diesen Attentaten zurücktreten, geschweige denn der oberste Verantwortliche, Präsident George Bush – im Gegenteil. Unter dem Schock dieser Attentate beginnt zu diesem Zeitpunk ein Systemwechsel des ehemaligen “Westens” hin zu einer verschmelzenden Melange von Kriegerstaaten, in denen nicht nur im Äusseren, sondern auch im Inneren ein systemischer Angriffskrieg gegen Frieden, Freiheit und Verfassung der Menschen geführt wird.
Der neue Präsident der Vereinigten Staaten, Barack Obama, redet vor seinem Amtsantritt im Januar 2009 zuerst von einem “Wandel” und führt dann nach seinem Amtsantritt den weltweiten Krieg ungehemmt weiter, ebenso die Militärlager, in denen “Verdächtige” ohne Gerichtsverfahren jahrelang unter Folter und Misshandlung einsitzen. Die Überwachung und Kontrolle der eigenen Bevölkerung wird weiter forciert. Im besetzten Afghanistan wird massiv aufgerüstet. Der benachbarte Iran wird, wie zuvor der Irak, ohne Beweise des Besitzes von Massenvernichtungswaffen beschuldigt und mit Krieg bedroht. Nach dem obskuren angeblichen Attentatsversuch eines “Unterhosenbombers” in Flug 253 nach Detroit zu Weihnachten verlangt das US-Militär einen Einmarsch im Jemen. Anschliessend spricht selbst der US-Präsident von einem “systemischen Versagen” seines Spionageapparates, eine Intervention im Jemen wird gerade noch abgewendet.
Auch in der Atommacht Pakistan wird ein nebelhafter Krieg geführt. Wer da eigentlich gegen wen kämpft und woher Waffen, Nachschub, Munition, Geldmittel und Informationsbeschaffung aller Beteiligten überhaupt geliefert werden, bleibt im Dunklen. Gleichzeitig schütten die Militärs in Afghanistan jedes Jahr Hunderte von Millionen Dollar und Euro an irgendwelche “Milizen” aus, ohne dass die Öffentlichkeit erfährt was diese damit anstellen. Zur selben Zeit reisen irgendwelche Mordkommandos mit Pässen um die Welt, die von den Behörden der kriegführenden Mächte ausgestellt werden, unter ihnen Deutschland. Währenddessen überflutet uns eine kommerzielle Informationsindustrie durch ihre “Medien” mit primitivem Müll, Geschichten über Prominente und ebenso regelmässig mit Panikkampagnen, die wahlweise vor Pandemien, Attentaten oder allerlei Katastrophen warnen. Demgegenüber werden für die Bevölkerung relevante Informationen verschleiert und verschwiegen.
Derweil ist unsere Demokratie wie gelähmt. Die gesamte Nomenklatura sitzt auf der Handbremse. Beschlüsse von Parteitagen werden ignoriert, genauso wie Parlamentsbeschlüsse, ja selbst Gesetze und sogar das Grundgesetz. Das Bundesverfassungsgericht braucht oft Jahre um zu einem Beschluss zu kommen und muss anschliessend, wie die gesamte Bevölkerung, ohnmächtig dabei zusehen wie auch dieser Beschluss ignoriert wird.
Dazu versagen mit den “Parteien” auch alle anderen politischen Organisationen. Die Gewerkschaften und Interessenverbände, in denen sich Verwaltungen und Bürokratien zusammen mit deren Gehältern aufgebläht haben, sind kampagnenunfähig oder -willig.
So kann es nicht weiter gehen. Aber wie beenden wir das ?
Indem wir Druck auf die herrschenden Kreise aufbauen, öffentliches Interesse für unsere Werte und politischen Anliegen wecken und wie am Ende der DDR zeigen, dass WIR das Volk sind und nicht die Schauspieler in den Propagandazentralen von Presse, Politik und Apparat. Dafür müssen wir eine für alle sichtbare und kraftvolle geistige Strömung initiieren, die nicht auf herkömmliche und gescheiterte Mittel der Meinungsäusserungen wie Demonstrationen und Versammlungen zurückgreifen muss, an deren zahlenmässiger Beteiligung meist alles auf Biegen und Brechen scheitert.
Ziel muss es sein in den Menschen positive Grundstimmung, Verständnis und Sympathie hervorzurufen, nicht nur für die gemeinsame geistige Strömung, sondern auch für einander und vor allem für sich selbst. Hierbei spielen Symbolik, Ästhetik und kreative Eleganz eine wichtige Rolle.
Inspirieren wir die Schulen, Bildungsstätten und Universitäten, auf das sie wieder Orte des Lernens und der Suche nach dem Fortschritt sind und nicht mehr Fischteich der Konzerne. Dringen wir vor bis in die Gewerkschaftshäuser und Werkskantinen und erinnern wir sie an alte Zeiten.
Laden wir die Kirchengemeinden ein, sich zu beteiligen und erinnern wir uns dabei daran, dass noch nie alle in die gleiche Kirche gingen. Ergreifen wir Missverständnisse als Gelegenheit sie zu lösen. Begreifen wir, dass die Welt sich verändert hat seit sie existiert und dass sie für uns nicht damit aufhören wird.
Lassen wir im Staffellauf der Epochen nicht den Stab in den Staub fallen, geben wir nicht auf was uns nicht gehört. Lasst uns nicht unserer nächsten Generation gegenüberstehen und zynisch die leeren Hände heben. Wenden wir uns gegen Zustände, nicht Bevölkerungsteile und seien wir die Feder im Land der Dichter und Denker, die ein neues Kapitel unserer Republik des 21.Jahrhunderts schreibt.
Ergeben wir uns nicht der Macht des Krieges durch Kapitulation oder “Appeasement”, sondern kontern wir mit der Sympathie des Volkes für unsere Sache, mit Diplomatie und der Farbe des Friedens.
Bilden wir eine geistige Strömung aus jeder einzelnen Gedankenquelle dieser Republik. Hängen wir die Weissen Flaggen aus den Fenstern. Zeigen wir Flagge in den Fahrzeugen, Büros, stets ohne Beschädigung an Gebäuden befestigt, vielleicht nur auf der Größe eines Din A4 Blattes. Kleine Anstecker oder Plaketten können folgen, der Weisse Schal noch ein, zwei Monate zum langen Winter passen, doch danach folgt der Frühling und das Weisse Tuch. Stören wir in den Flaggen, Fahnen und Flächen das Weiss nicht durch weitere Zeichen oder Symbolik. Es steht für sich selbst.
Viele kennen diese alte Geschichte: Im alten Rom hat ein Senator vorgeschlagen, man sollte alle Sklaven mit einem weissen Armband versehen, um sie besser erkennen zu können. „Nein“, sagte ein weiser Senator, „Wenn sie sehen wie viele sie sind, dann gibt es einen Aufstand gegen uns.”
Zeigen wir nun im 21.Jahrhundert den Mächten dieser Welt, dass wir nicht mehr Teil eines Imperiums, sondern das Volk einer freien und souveränen Republik sind, unabhängig und selbstbewusst gegenüber jedweder anderen Macht.
Gehen wir in den Frühling einer neuen Zeit. Bilden wir eine Weisse Strömung, die den Krieg hinweg spült und unsere Soldaten nach Hause trägt.
Allez, les enfants de la Republique !
Dieser Aufruf unterliegt keiner Urheberschaft und kann von jedem verbreitet oder gekürzt veröffentlicht werden, solange er nicht verfälscht wird.
Veröffentlicht von Martin Schnakenberg am 1. März 2010
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Sonntags-Satire: Immer diese Werbung…
Auch heute soll mal wieder mein Vater-Sohn-Dialog als Satire erscheinen. Diesmal vielleicht sogar als Real-Satire oder Kabarettstückchen. Ich habe mir sehr viel Mühe gegeben, die Parteien nicht allzu oft zu erwähnen. Wichtig war mir dabei, daß jeder erkennen kann, was bei der nächsten Bundestags-Wahl im September geschehen muß. Ich wünsche allen Lesern dabei nicht nur viel Vergnügen, sondern auch den nötigen Einblick in meine Gedankengänge.
Hier also mein neues Vater-Sohn-Gespräch:
SOHN: „Du Papa, der Matze hat gesagt, sein Vater hat gesagt, die Werbung hält auch nicht das, was sie verspricht“.
VATER: „Da muss ich Matzes Vater mal Recht geben“.
SOHN: „Du musst ihm Recht geben? Das ist ja mal was ganz neues“.
VATER: „Jetzt werd‘ bloß nicht frech. Ich habe nur gesagt, dass er mit dieser Aussage recht hat. Nicht mit den anderen, was er immer so vom Stapel lässt“.
SOHN verwirrt: „Wie meinst du denn jetzt das?“
VATER sauer: „Weil er sonst nur immer dummes Zeugs redet, so lang der Tag auch ist“.
SOHN: „Weißt du doch garnicht“.
VATER: „Oh doch, mein Lieber. Ich habe schon manche eurer Diskussionen miterleben müssen. Und mir ist meist schlecht dabei geworden von dem seiner Einstellung“.
SOHN: „Jetzt wirst du aber gemein, Papa. Dann brauche ich dir ja garnichts mehr erzählen, was für uns wichtig ist“.
VATER lachend: „Wichtig? Für uns? Was Matze’s Vater so fabuliert?“
SOHN: „Aber du hast mir immer gesagt, daß man die Meinung der anderen akzeptieren muss“.
VATER: „Sollte, mein Sohn, sollte. Das ist ein Unterschied“.
SOHN: „Nagut, also sollte. Und nicht müssen. Denn sonst wäre es ja ein Diktat“.
VATER: „Richtig. Du kapierst schnell. Denn eine Diktatur, wo wir was müssen, wollen wir hier nicht. Jeder soll frei entscheiden können“.
SOHN: „Aber wenn es mal wieder ans Rasenmähen geht, dann muss ich“.
VATER erbost: „Das ist ja auch was ganz anderes. Du hast als Sohn zu gehorchen“.
SOHN: „Also doch Diktatur!“
VATER wütend: „Jetzt red‘ doch keinen Blödsinn! Wir sind eine Familie und da tut jeder seine Pflicht. Auch du hast deinen Beitrag zu leisten. Das hat mit einer Diktatur überhaupt nichts zu tun“.
SOHN: „Ich mein ja bloß. Weil Mutti neulich auch sagte, daß sie immer die Arbeit machen muss und du die Beine….“
VATER steht wütend auf: „… das geht dir überhaupt nichts an, was zwischen Mutter und mir ist. Merke es dir ein für ander mal. Ich werde dir wohl den Umgang mit Matze verbieten müssen. Das ist ja wohl die Höhe, was du dir wieder mal erlaubst!!!“
SOHN senkt traurig den Kopf: „Dann hat Matze’s Schwester doch recht gehabt“.
VATER stutzt, dann seufzt er und setzt sich wieder: „Jetzt die auch noch! Was wollte die denn jetzt noch“.
SOHN geht zur Tür: „Ne. Lass‘ mal gut sein, Papa. Ich geh‘ jetzt auf mein Zimmer“.
VATER besänftigend: „Na, jetzt komm. So schlimm, wie ich es gesagt habe, war es ja garnicht gemeint“.
SOHN: „Na gut. Aber nur, wenn du nicht mehr schimpfst“.
VATER: „Okay. Ich höre es mir jetzt an, was ihr da wieder ausgedacht habt. Und natürlich wieder auf die genialen Ideen von Matze’s Vater basieren“.
SOHN: „Nicht unbedingt. Es ging ja um die Werbung. Schon vergessen?“
VATER seufzt wieder: „Nein, habe ich nicht. Und was ist an der Werbung so falsch?“
SOHN: „Dein Satz vorhin“.
VATER verwundert: „Welcher Satz?!!“
SOHN: „Na, du hast gerade eben gesagt, das es nicht so schlimm ist, wie du es gesagt…“
VATER unterbricht ihn: „… ja, habe ich gesagt. Aber das bezog sich doch nur auf das davor gesagte. Und wo ist jetzt die Verbindung zur Werbung, bitteschön?“
SOHN: „Weil die Werbung uns doch diktieren will, was wir kaufen sollen, oder?“
VATER inzwischen wieder ganz ruhig: „Die Werbung, mein Sohn, macht uns nur Vorschläge. Sie diktiert uns nichts. Ob wir dieses Produkt dann kaufen, ist eine andere Sache“.
SOHN: „Okay. Aber viele Leute fallen auch darauf rein“.
VATER: „Stimmt. Wenn man nicht aufpasst, dann kann man sehr schnell auf die Schnauze fallen“.
SOHN: „Eben, das meinte Matze’s Vater auch. Und auch Matze’s Schwester sagte genau das, was du sagtest“.
VATER: „Jetzt kommen wir uns langsam näher. Ich weiß da aus meiner Jugendzeit, da gab es im Fernsehen immer diese Werbung von Persil. Jedes Jahr versprachen sie, das es das beste Persil wäre, was es je gab. Immer noch weißer als je zuvor“.
SOHN: „Und? Hast du es geglaubt?“
VATER lacht: „Ne, ich nicht. Aber Mutter ist dann dabei geblieben. Und ich glaube, dass das Hemd mit der ersten Werbung genauso weiß war, wie das Hemd mit der letzten Werbung“.
SOHN: „Siehste, das hat Matze’s Vater damit gemeint: In der Politik ist es genauso“.
VATER: „Na hör mal. Du kannst doch nicht die Werbung mit der Politik vergleichen“.
SOHN: „Aber sicher. Warte mal, ich habe mir da was aufgeschrieben“. Er kramt einen Zettel aus seiner Gesäßtasche und liest dann vor: „80% der Bürger sind nicht mit der Regierung einverstanden. 80% der Bürger wollen keinen Kriegseinsatz in Afghanistan. 80% der Bürger wollen, dass diese Hartz4-Gesetze abgeschafft werden. 80% der Bürger wollen, dass die Gelder in der Bevölkerung gerechter verteilt werden und 90% der Bürger wollen aktiv an der Gesetzgebung durch Volksentscheidungen teilnehmen. – Habe ich abgeschrieben aus einer Umfrage im Internet“.
VATER hatte erstaunt zugehört: „Jetzt bin ich platt!“ Dann lehnt er sich zurück und sinniert: „Aber das ist absolut korrekt. Wir Bürger wollen tatsächlich etwas mehr!“
SOHN: „Gell? Und du findest immer noch die Werbung richtig!“
VATER: „Moment, Moment. Du verwechselst hier etwas. Denn die Werbung für ein Produkt ist ganz was anderes als die Werbung für ein politisches Anliegen“.
SOHN: „Und was?“
VATER innerlich unruhig: „Weil hier das Anliegen eines Volkes einfach nicht zu vergleichen ist mit der Politik, die zum Wohl des Volkes führt. Und außerdem, weil die Werbung nur was verkaufen will. Ob es das Volk jetzt will oder nicht. Das muss man bei der Werbung selber entscheiden“.
SOHN: „Aber dafür gibt es in der Politik doch die Wahlen“.
VATER: „Richtig, du sagst es. Da kann das Volk sich jedesmal entscheiden, wen sie wählt“.
SOHN: „Das geht bei der Werbung aber genauso so. Nur demokratischer“.
VATER wird langsam wieder wütend: „Wieso demokratischer?!! Ich selber entscheide, was und wen ich wähle“.
SOHN: „Bei Persil haste Mutti aber nicht die Entscheidung überlassen!“
VATER sehr sauer: „Weil, weil… ja weil es eben so gesagt wurde“.
SOHN grinst: „Und jetzt machste bei der Wahl wieder den gleichen Fehler“.
VATER wütend: „Ich mache bei der Wahl keinen Fehler. Ganz einfach, weil ich unterscheiden kann, was Werbung für Persil mit der Werbung für die Regierung ist!!!“
SOHN kleinlaut: „Nagut Papa. Habe verstanden“.
Kleine Pause, die der Sohn nutzt, um seinen Vater zu überzeugen.
SOHN: „Papa, schenkst du mir zum Geburtstag eine Packung Zigaretten?“
VATER fährt sichtlich erregt hoch: „Sag mal, spinnst du? Du wirst erst garnicht anfangen zu rauchen. Verstanden ???“
SOHN lächelnd: „War ja auch nur Werbung, Papa!“
VATER: „Nagut. Wüsste nur zu gern, wie du zu diesem Themenschwenk kommst“.
SOHN: „Ich meine, du wählst doch wieder CDU, oder?“
VATER: „Ja klar, habe ich immer getan“.
SOHN: „Auch wenn du nicht mit denen einverstanden bist, so wie du mir vorhin sagtest“.
VATER erstaunt: „Wo habe ich das gesagt?“
SOHN: „Als ich das von meinem Zettel vorlas“.
VATER wütend: „Das ist ganz was anderes. Da habe ich dem nur zugestimmt und es für richtig empfunden, das die meisten so negativ und gleichzeitig positiv denken“.
SOHN: „Und obwohl du das weißt, wählst du immer noch die Gleichen von der CDU?“
VATER sehr zornig: „Ja, wähle ich. Und ich hoffe, dass mein Herr Sohn nichts dagegen hat!!!“
SOHN: „Das war das, was Matze’s Schwester sagt: Du bist wie die meisten auch schizophren“.
VATER springt wütend auf: „Du und Matze und seine Schwester hättet eine Tracht Prügel verdient für diese Bemerkung. Ich bin nicht Schizophren. Merke dir das. Und jetzt raus!!!!“
SOHN unbeeindruckt zur Tür gehend: „Komisch. Und warum wählst du immer wieder die Parteien, die dir schaden und wo du nicht mit einverstanden bist? – Fällst du doch auf die Werbung und die Versprechungen rein, Papa?“
Veröffentlicht von Martin Schnakenberg am 23. August 2009
https://muskelkater.wordpress.com/2009/08/23/sonntags-satire-immer-diese-werbung/