Kriegsspiele – Wargames
Medieninformationen zufolge soll die deutsche Firma „Asgaard German Security Group“ mehr als 100 Ex-Bundeswehrsoldaten in den somalischen Bürgerkrieg entsenden. Die Söldner sollen von einem somalischen Politiker bestellt worden sein, der sich in Opposition zur anerkannten Übergangsregierung sieht.
Galadid Darman, laut Experten politisch in Somalia bislang wenig bekannt, soll mit dem Söldnerunternehmen aus Telgte bei Münster einen fünfjährigen Vertrag zum Objekt-, Personen- und Konvoischutz abgeschlossen haben. Auch der scharfe Schusswaffengebrauch im Bürgerkrieg ist möglich.
Da der Milizenführer Darman die somalische Übergangsregierung nicht anerkennt, könnte der Söldnereinsatz auch die offiziellen deutschen Interessen in der Region konterkarieren. Dem Auswärtigen Amt liegen jedenfalls keine Informationen zum Engagement der privaten Söldner vor.
Zusammengefasst ist das der Inhalt der Tagesschau-Meldung (hier zu lesen). Aber … es gibt da immer noch einen Unterschied zwischen Söldner auf der einen Seite (also käufliche Soldaten, wie hier bezeichnet) und Sicherheitsfachleute auf der anderen. Und deutsche Sicherheitsfachkräfte findet man schon seit vielen Jahren auf der ganzen Welt. Warum also jetzt dieses Geschrei?
Schaut man sich die Homepage dieser Firma aus dem Münsterland mal etwas genauer an (ASGAARD – German Security Group), dann kann man schon in etwa ahnen, wohin diese Reise geht. Und zwar in die USA zu einem gewissen Erik Prince, einem religiösen Fanatiker, der als ehemaliger Angehöriger der US-Navy Seals das Unternehmen Blackwater gründete, aus der die Xe Services LLC wurde, einem internationalen privaten Sicherheits- und Militärunternehmen. Dieses Unternehmen mischt auf der ganzen Welt bei Kriegseinsätzen kräftig mit. Sei es jetzt der Irak, Afghanistan oder Pakistan – Gibt es getötete Zivilisten, stellt sich später heraus, dass es skrupellose Söldner dieser Firma waren.
ASGAARD, eine deutsche Version von Xe Services? – Absolut nicht, verspricht sie selber auf ihrer eigenen Homepage. Aber dieser und der Aussage der Bundesregierung, dass sie von alldem nichts weiß, glaube ich nicht. Denn nachdem einmal mehr in den letzten Tagen klar ersichtlich wurde, dass unsere Bundesregierung allen anderen dient, nur nicht dem eigenen Volk, würden mich schwarze deutsche Kassen auch nicht mehr verwundern. Da brauchts auch kein Bundestagsmandat mehr. Wenn nämlich die Regierung den Verkauf von deutschen Kriegsgeräten sogar in Krisengebieten zustimmen kann, müsste sie eigentlich über den Vertrag vom 16.12.2009 informiert sein (ASGAARD erhält exclusiven Vertrag), außer sie handelt … eben: schwarz.
Alles erscheint hier rätselhaft. Zum Beispiel auch der von der Tagesschau erwähnte Einsatz von EU-Friedenstruppen. Sollte es zu Kampfhandlungen kommen, stehen sich deutsche Soldaten direkt gegenüber. Und davon will die Bundesregierung keine Ahnung haben?
ASGAARD veröffentlichte zumindest schon mal eine Pressemitteilung zu dem Vorwurf der Tagesschau. Hier kann die Stellungnahme zur aktuellen Berichterstattung als pdf-Datei gelesen werden. Wie es aussieht, geht alles auf Rufschädigung und Verleumdung hinaus.
Trotzdem, und vielleicht sogar deswegen, lässt mich der Verdacht nicht los, dass das Rätsel noch lange nicht gelöst ist. Da steckt m.E. mehr dahinter, von Seiten ASGAARD (und/oder weiterer Firmen) und von Seiten der Bundesregierung, die uns mehr verschweigt, als sie eigentlich dürfte…
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