Salz – Die spannende Geschichte des weißen Goldes

Eine kleine Geschichtsreise

Von Martin Schnakenberg

Menschen brauchen Salz zum Leben, täglich ein paar Gramm. Dass es jeder kaufen kann, war nicht immer selbstverständlich.

Am 12. März 1930 macht sich Mahatma Gandhi im Westen Indiens auf den Weg ans 380 Kilometer entfernte Meer – zu Fuß. Er will Salz holen.

Noch herrschen die Briten in Indien. Sie haben verboten, aus dem Meerwasser Salz zu gewinnen, obwohl die Einheimischen das immer so gemacht haben. Die Briten aber wollen die Menschen zwingen, das hoch besteuerte Salz bei ihnen zu kaufen. Gandhi, ein friedliebender Politiker, den viele verehren, will dagegen protestieren.

.

Meersalz in LacRose, Dakar/Senegal

.

Vier Wochen später ist Gandhi am Meer. Tausende sind ihm gefolgt. Gandhi hebt Salz auf, und viele tun es ihm nach. Immer mehr Inder kommen an die Strände – und werden dafür eingesperrt. Nach ein paar Tagen sind 100.000 Menschen im Gefängnis! Schließlich geben die Engländer nach. Die Inder, die an der Küste wohnen, dürfen ihr Salz wieder aus dem Meer holen.

Vier Wochen lang marschieren? – 100.000 Menschen hinter Gittern? – Und das alles wegen … Salz? – Dabei ist Salz doch überhaupt nichts Besonderes…

.

Von wegen! – Das weiße Mineral war einmal so kostbar wie Gold. Wer Salz besaß, war reich und mächtig. Die Chinesen bauten mit dem Geld aus ihrer Salzsteuer sogar die große Mauer!

Denn wie Tiere brauchen auch Menschen Salz. Nur mit Salz funktioniert unser Stoffwechsel. Schließlich sind nicht nur unsere Tränen oder unser Schweiß salzig – selbst unser Blut besteht zu knapp einem Prozent aus diesem Stoff … und das meiste Salz scheiden wir mit dem Urin aus. – Auch weil vieles einfach besser schmeckt, salzen wir unser Essen. Doch die Gewinnung der weißen Krümel war lange Zeit sehr mühsam … und der Preis hoch.

Vor vielen tausend Jahren, als die Menschen Jäger waren, aßen sie fast nur Fleisch. So hatten sie kein Problem, genügend Salz zu bekommen, denn Fleisch enthält davon sehr viel. Doch als sie vor 10.000 Jahren anfingen, mehr pflanzliche Nahrung als Fleisch zu essen, fehlte ihrem Körper Salz. Irgendwoher aber musste die Extraportion kommen.

.

Schmeckte nicht das Meerwasser irgendwie salzig? – Natürlich! Meerwasser enthält eine Menge Salz. So viel, dass man daraus eine Säule bauen könnte, die jeweils einen Kilometer lang und breit wäre und 47-mal so hoch wie die Strecke von der Erde bis zum Mond!

.

Mittlere Gewichtsanteile der Ionen der Meeressalze im Meerwasser

.

Bald fanden die Menschen heraus, wie sie den begehrten Stoff leicht gewinnen konnten. Sie ließen einfach das Meerwasser in flache Seen oder Becken verdunsten. Das funktionierte natürlich am besten dort, wo es heiß ist – zum Beispiel im Nildelta in Ägypten.

Bei den Menschen im Norden klappte das Verdunsten freilich nicht so richtig: Es war einfach zu kalt. Doch vor etwa 3000 Jahren entdeckten die Kelten (ein Volk, das damals in Mitteleuropa lebte), dass es Salz auch tief im Boden gibt! Der Grund dafür: Vor etwa 300 Millionen Jahren waren Teile Europas von einem riesigen Meer bedeckt; dann verdunstete das Wasser – und zurück blieb das Salz. Darauf lagerte sich Erde ab.

.

Zunächst bauten die Kelten so genanntes Steinsalz ab, das sie in Stollen aus den Bergen schlugen. Später ging man dazu über, die salzhaltigen Schichten mit Wasser zu durchspülen. Die so gewonnene Salzlösung wurde anschließend in großen Pfannen gekocht, bis nur noch weiße Salzbröckchen übrig waren – das Kochsalz. Viele Städte sind nach den Bergwerken der Kelten benannt, und in vielen Ortsnamen – zum Beispiel Halle an der Saale, Schwäbisch Hall, Hallein im Salzburger Land, Bad Reichenhall – taucht der Begriff „Hal“ auf; das ist Griechisch und heißt Salz.

Da es nicht überall genügend Salz gab, war es sehr wertvoll. Denn die Menschen verwendeten es nicht nur zum Essen; es war lange Zeit auch der einzige Stoff, um in großen Holzfässern Fleisch, Fisch oder Gemüse haltbar zu machen. Die Lebensmittel wurden in Salz eingelegt, man nennt das „gepökelt“. So hatten Schädlinge keine Chance, die Vorräte zu verderben. Eine geniale Idee! – Und für viele Seefahrer, Abenteurer und Forscher war es für lange Zeit unverzichtbar: Ohne Pökelfleisch oder gesalzenen Fisch wären manche monatelangen Reisen gar nicht möglich gewesen, und viele Entdeckungen hätten wohl noch lange auf sich warten lassen.

.

Verlauf der Alten Salzstraße zwischen Halle und Prag

.

Eigens für den Salzhandel wurden Verkehrsnetze angelegt: Karawanen zogen mit schweren Salzblöcken und manchmal 40.000 Kamelen durch die Sahara! – Überall in Europa gab es Salzstraßen, an denen sich Siedlungen bildeten. München wurde zum Beispiel an der Brücke einer Salzstraße über die Isar gegründet. Ganz schön clever waren die Kaufleute aus Venedig: Sie kauften im ganzen Mittelmeerraum billiges Salz, brachten es nach Europa und verkauften es dort teuer weiter. Aber besonders clever war die Kirche. Sie nahm sich ein Beispiel an den Kaufleuten, gründete an den wichtigsten Knotenpunkten und Förderstätten Kloster und war fortan mit einem Zehnt am Umsatz beteiligt, ohne etwas dafür zu tun. Eine Gaunerei, die heute immer noch funktioniert.

Erst als man vor 200 Jahren begann, große Maschinen für die Gewinnung von Salz einzusetzen, wurde das Mineral immer billiger. Heute kostet ein Pfund nur noch 15 Cent.

In Deutschland werden jährlich 12,5 Millionen Tonnen Salz hergestellt. Davon brauchen wir aber nur noch drei Prozent fürs Essen. Zwölf Prozent werden im Winter bei Glatteis auf die Straßen gestreut, denn Salz senkt den Gefrierpunkt von Wasser und lässt das Eis auftauen.

Am wichtigsten ist Salz heute für die Chemie-Industrie. Die „schluckt“ in Deutschland 80 Prozent der Produktion – zum Beispiel für die Herstellung so unterschiedlicher Sachen wie Seife, Papier, Kunststoff und Backpulver.

Aber auch bei uns zu Hause ist Salz nicht nur für die Pommes gut. Mit einer Prise wird Sahne schneller steif, man kann damit Flecken auf Kleidern entfernen und Blumen in der Vase länger frisch halten. Und selbst gegen Halsschmerzen hilft es: Einfach ein wenig davon in lauwarmem Wasser auflösen und kräftig gurgeln – das spült die Bakterien weg.

Damit ist Salz zwar heute nicht mehr so kostbar wie Gold, praktischer aber auf jeden Fall!

.

Einen bitteren Nachgeschmack hat das Salz heute aber in politischer Hinsicht. Denn immer mehr sollen stillgelegte Salzstöcke zu Müllhalden von radioaktivem Abfall missbraucht werden. Gorleben und Asse sind nur zwei Beispiele, wie die jeweilige Bundesregierung staatseigenes Land verschenkt, um es der Atom-Industrie zur Verfügung zu stellen. Dabei ist der Großteil der Bevölkerung gegen Atomkraft und für die Abschaltung der Atomkraftwerke. Denn Deutschland produziert Strom im Überfluß, sodaß ein Großteil der Produktion ins Ausland verkauft werden kann. Die Stromerzeugung in Deutschland ist auch die kostengünstigste auf dem Kontinent, da weder Versicherungen noch Steuern bezahlt werden müssen; sogar der Abfall wird auf Staatskosten entsorgt.

Es muss jetzt mal Schluss sein mit der Energielüge, der Klimalüge und weiteren Lügen der Industrie- und Bankenlobby, gemeinsam mit der CDU/CSU/FDP-geführten Bundesregierung. Das Volk wird es nicht mehr länger dulden, dass ihm immer wieder neue Lügen aufgetischt werden. Die Atomkraftwerke gehören abgeschaltet, Asse gehört geschlossen. Wer Atommüll produziert, hat auch für den sicheren Abtransport und der Endlagerung zu sorgen … und nicht der Bürger und damit die Allgemeinheit! – Sonst kann es auch passieren, dass den gierigen Managern dieser Lobbyistenbuden die Suppe mal gehörig versalzen wird.

.

Stuttgart 21: Experte warnt vor geologische Katastrophen

Schwankende Neubauten

Von Gottfried Knapp

Wer die Voraussagen der Sachverständigen kennt, muss von dem Großprojekt „Stuttgart 21“ dringend abraten: Im Untergrund des geplanten Bahnhofs lauern geologische Katastrophen, deren Auswirkungen nicht absehbar sind. Ein Experte warnt.

Auch wenn von den Befürchtungen der Fachleute nur ein Bruchteil wahr wird, könnten sich die Stadt Stuttgart, das Land Baden-Württemberg und die Deutsche Bahn bei der Verwirklichung ihres gemeinsamen Großprojekts Stuttgart 21 in ein Unglück stürzen, dessen Ende nicht absehbar ist.

Der Protest gegen das Bauvorhaben "Stuttgart 21" regt sich seit langem. Nun haben die Demonstranten neue Argumente: Der unterirdische Bahnhof ist aus geologischer Sicht ein Risikoprojekt. (© dpa)

Die vielen Gegner des ehrgeizigen Projekts haben sich in den letzten Wochen auf das akut vom Abriss bedrohte Bahnhofsgebäude und auf die kontinuierlich explodierenden Kostenvoranschläge konzentriert; doch wenn man die Risiken, die nach Meinung der Sachverständigen im Stuttgarter Untergrund auf die Tunnelbauer lauern, zur Kenntnis nimmt, wirken die derzeitig veranschlagten Kosten wie Schönwetterprognosen bei nahendem Hurrikan.

Stuttgart war immer schon ein Ort, an dem sich das höhere bautechnische Ingenieurwissen geballt hat wie nirgendwo sonst in Deutschland. Die führenden Köpfe der Stuttgarter Ingenieurschule gelten weltweit als Pioniere im Erproben neuer Bautechniken und als Instanzen in allen Problemfällen des Bauens. Doch beim weitaus komplexesten Bauprojekt der Stadt sind nach Meinung von Fachleuten die fälligen Voruntersuchungen nicht in der Intensität vorgenommen worden, die nötig gewesen wäre, um grünes Licht für das Projekt zu geben.

Frei Otto ist einer der Überväter der renommierten Stuttgarter Bau-Schule und einer der wichtigsten Konstrukteure der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Ohne seine technisch-visionäre Vorarbeit hätte der Wunderbau des Münchner Olympiazelts nie errichtet werden können.

Frei Otto hat, vom Pritzker-Preis abgesehen, alle wichtigen Auszeichnungen auf dem Bausektor erhalten, doch in der Stadt, in der er als Architekt, Konstrukteur, Wissenschaftler und Lehrer ein Leben lang tätig war, wollte, nachdem Stuttgart 21 zum Projekt von „übergeordneter Bedeutung“ erhoben worden war, niemand mehr auf den lästigen Propheten im eigenen Lande hören. Alle Anfragen und Warnungen, die Frei Otto an die offiziellen Stellen richtete, wurden mit Hinweisen auf „höhere Interessen“ abgeschmettert.

Das ist umso rätselhafter, als Frei Otto Mitgewinner des Wettbewerbs für den künftigen unterirdischen Durchfahrbahnhof ist: Er hat den Siegerentwurf von Christoph Ingenhoven, der den begonnenen Vorarbeiten für den tiefgelegten Querbahnhof zugrunde liegt, in seinen konstruktiven Details präzise vorformuliert, also auch das Aussehen der Gleishalle wesentlich mitbestimmt.

Katastrophales Anschwellen des Bodens

Doch an der Eignung des Stuttgarter Talkessels für einen querschießenden Bahnhof, der als geschlossener Tunnel fast 100 Meter breit ist und zwölf Meter tief in die Erde hinabreicht, hat er immer gezweifelt. Außerdem wird der im Boden eingelassene Bahnhofsquerriegel den Schlossgarten in ganzer Breite durchschneiden, also die beiden derzeit nur durch eine Straße getrennten Teile des Parks noch einmal deutlich weiter auseinandertreiben.

Früh schon hat sich Frei Otto als Mitverantwortlicher darum nach den fälligen Untersuchungen des Grunds erkundigt, doch überzeugende Antworten sind die Behörden bis heute schuldig geblieben. Seit Januar 2009 ist Frei Otto jedenfalls aus dem Projekt Stuttgart 21 ausgeschieden.

Das schwerwiegende geologische Problem, auf das der Doyen der Stuttgarter Bausachverständigen hinweist, ist den lokalen Ämtern und Behörden fast notorisch bekannt. Doch die Maßnahmen, die ergriffen wurden, um die Risiken zu minimieren, reichen nach Meinung der Fachleute in keinem Fall aus.

Die Bahn verkündet in ihren Stuttgart-21-Broschüren, dass sie Hunderte Probebohrungen im ganzen Stadtgebiet durchgeführt habe, um die vier Tunnel, die kreuz und quer unter die Innenstadt geschoben werden müssen, sinnvoll zu postieren.

In diesen Werbeprospekten ist natürlich nicht davon die Rede, dass bei den Bodenuntersuchungen an vielen Stellen, wie befürchtet, Anhydrit gefunden worden ist; jenes Mineral, das, wenn es längere Zeit mit Feuchtigkeit in Berührung kommt, um 50 Prozent anschwillt und unaufhaltsam alles zur Höhe oder zur Seite drängt, was in seiner Nähe ist. „Salzsprengung“ nennen die Physiker diesen Vorgang, der beim Berg- und Tunnelbau katastrophale Folgen hat. Wasser als Problem…

Weiterlesen bei sueddeutsche.de, wie die geologischen Probleme die Kosten des Tunnelbaus in die Höhe treiben können. Sehr interessant und aufschlussreich sind auch schon die Kommentare dazu. Unbedingt lesen…

.

  • Norwegen, Perle des Nordens

  • Administration

  • Leser-Empfehlungen

  • Bitte eMail-Adresse eingeben...

    Schließe dich 151 anderen Abonnenten an
  • Jetzt Stromwechsel

  • Finger weg ! ! !

  • Monatsarchive

  • Kategorie bitte wählen

  • Artikel-Erstellung

    Juni 2023
    M D M D F S S
     1234
    567891011
    12131415161718
    19202122232425
    2627282930  
  • Kinderrechte ins Grundgesetz

  • Die neusten Leser-Meinungen

  • ~~~ Die Partei der Vernunft ~~~

  • ~~~ Aktiv für die Umwelt ~~~

    Die Umwelt-Organisation ROBIN WOOD ist dem Verfasser des Muskelkater's schon seit seiner Gründung bekannt und er empfiehlt diesen internationalen Verein aus Bremen ausdrücklich, weil dieser in Sachen Umwelt- und Naturschutz, Erhaltung der für den Menschen natürlichen Ressourcen und Schutz der Natur vor der Gier der Konzerne und menschlicher Einzel-Individuen wie Spekulanten und Börsenzocker, vorbildlich agiert und deshalb aus seiner Sicht eine der sinnvollsten Gruppierungen des Planeten Erde sind, den es in seiner Form und Vielfalt zu erhalten gilt. - Klick mit rechter Maustaste auf Logo führt zur Homepage von ROBIN WOOD ...

  • ~~~ Demokratie in Aktion ~~~

  • ~~~ Lesben- und Schwulenverband

  • United for Peace

  • ~ Blog-Empfehlung ~

  • + Blog-Empfehlung +

  • Am Besten bewertet

  • Schlagworte/Tags

    Allgemein Allgemeines Armut Banken Betrug Bildung Bundesregierung Bundestag Bundesverfassungsgericht Bundeswehr CDU CDU/CSU CSU Demokratie Deutschland die Linke Diktatur ESM EU Europa FDP Finanzkrise Freiheit Gefahr Geld Geschichte Gesellschaft Gesundheit Gregor Gysi Griechenland Grundgesetz Grüne Hartz IV Homophobie Informationen Internet Irreführung Kinder Kirche Krieg Krise Kultur Leben Linke Linksfraktion LSVD Lügen Macht Medien Menschenrechte Merkel Muskelkater Natur Phantasie Politik Politiker Protest Regierung Regierungsschelte S21 Satire Scheinheiligkeit Sozialstaat SPD Terror Umwelt USA Wahlkampf Wahlversprechen Wahrheit Westerwelle Wirtschaft Zensur Zocker Zukunft
  • Top-Klicks

    • Keine