Harmonie und Mitte, Gleichmut und Gleichgewicht
Versuch einer Darstellung von Martin Schnakenberg
Wenn von dem großen Philosophen Chinas gesprochen wird, dann sind sich viele der sich selbst so betitelten Wissenschaftler zwar über sein hinterlassendes Werk einig, aber nicht um seinen Werdegang bzw. sein Wirken zur damaligen Zeit. Dass es so ist, liegt an der erst viel später eingesetzten Geschichtsschreibung. Aber dass das Wirken ganz besonders heute in vielen Teilen der Welt als etwas Positives gesehen wird, bestreitet niemand.
Trotzdem gibt es zwei unterschiedliche Meinungen über seine Geschichte. Eine davon steht in der Wikipedia beschrieben und zwar → hier. – Zitat aus der Wikipedia:
.
Konfuzius − latinisiert aus 孔夫子 Kǒng Fūzǐ, W.-G. K’ung-fu-tzu ‚Lehrmeister Kong‘, (chinesisch 孔子 Kǒng Zǐ, W.-G. K’ung-tzǔ ‚Meister Kong‘, auch als Kung-tse oder Kong-tse transkribiert) − war ein chinesischer Philosoph zur Zeit der Östlichen Zhou-Dynastie. Er lebte vermutlich von 551 v. Chr. bis 479 v. Chr. und wurde unter dem Namen Kong Qiu ( 孔丘, W.-G. K’ung Ch’iu) in der Stadt Qufu im chinesischen Staat Lu (der heutigen Provinz Shandong) geboren, wo er auch starb.
Das zentrale Thema seiner Lehren war die menschliche Ordnung, die seiner Meinung nach durch Achtung vor anderen Menschen und Ahnenverehrung erreichbar sei. Als Ideal galt Konfuzius der „Edle“ (君子 jūnzĭ), ein moralisch einwandfreier Mensch. Edel kann der Mensch dann sein, wenn er sich in Harmonie mit dem Weltganzen befindet: „Den Angelpunkt zu finden, der unser sittliches Wesen mit der allumfassenden Ordnung, der zentralen Harmonie vereint“, sah Konfuzius als das höchste menschliche Ziel an.
.
Historische Berichte erzählen eine etwas andere Geschichte. Da informiert über das Leben und Wirken des Konfuzius vor allem ein ausführliches Kapitel in den historischen Annalen (Shiji) von Sima Qian, der Jahrhunderte später während der Han-Dynastie lebte, und als erste originale historische Überlieferung gilt.
Konfuzius wird demnach 551 v. Chr. als Qui Zhongni im Lehnstaat Lu geboren. Er ist das jüngste von elf Kindern (neun Schwestern, ein gehbehinderter Bruder). Die Familie entstammt einem verarmten Adelshaus aus dem Staat Song.
Als Konfuzius drei Jahre alt ist, stirbt sein Vater. Kindheit und Jugend sind für ihn daher nicht einfach. Doch der Junge ist ein eifriger Lerner und beherrscht bald tausende Zeichen der chinesischen Schrift. Mit 19 Jahren heiratet er und arbeitet etwa ein Jahrzehnt als Beamter in Lu. Dann, 30jährig, begründet er seine eigene Schule.
Sein Anliegen ist es, vor allem fähige und moralisch integere Staatsdiener auszubilden. Ungeachtet der Herkunft, nimmt die Schule jeden auf, der auch nur „ein Bund Dörrfleisch brachte“ (Lunyu). Die Schüler werden gleichermaßen in praktischem und theoretischem Wissen geschult. Dazu gehören: Bogenschießen und Wagenlenken, deren Beherrschen nach Konfuzius Würde verleiht. Schreiben und Rechnen, deren Kenntnis für ein Verwaltungsamt unbedingt erforderlich ist. Und schließlich das Erlernen der Li (Riten) sowie von gesungener und instrumentaler Musik, zur Formung des Charakters.
Konfuzius soll im Laufe seines Lebens etwa 3000 Schüler ausgebildet haben. Er hat mehrere Forschungsreisen unternommen. In Luoyang – der Residenzstadt der zu jener Zeit bedeutungslosen Zhou-Dynastie – soll er mit Laozi zusammengetroffen sein, der Konfuzius vor politischem Engagement warnt. Dessen ungeachtet hat er im Laufe seines Lebens immer wieder Ämter als Beamter oder Verwalter ausgeübt.
479 v. Chr. – im Alter von 72 Jahren – stirbt Konfuzius. Ohne Amt. Dennoch bewahrt er Haltung bis zum Schluss. Ganz so, wie es seine Lehre will. So steht in den Gesprächen (Lúnyǔ, chinesisch 論語 / 论语) geschrieben: „Es stört mich nicht, dass ich kein Amt habe. Es müsste mich stören, wäre ich ungeeignet dafür. Es stört mich nicht, unbekannt zu sein. Es geht darum, wert zu sein, bekannt zu werden.“
Dass es schwierig ist, ein abschließendes klares Bild von Konfuzius zu zeichnen, liegt daran, dass er kein einziges eigenes schriftliches Werk hinterlassen hat. Seine Lehren wurden erst ca. 100 Jahre später von seinen Anhängern niedergeschrieben, eben die oben besprochenen Überlieferungen. Am meisten über seine Gedankenwelt erfahren wir aus den Gesprächen (Lúnyǔ), in denen viele seiner Aussprüche überliefert sind.
Deshalb sind die meisten seiner Aussagen und seiner Weisheiten trotz späterer Aufzeichnung (aber das gilt ja auch für die beiden Religionsstifter der arabisch/jüdischen Welt) als überlieferte Sprüche noch heute, auch oder ganz besonders in der westlichen Welt, bekannt, und bei vielen gehört es zur guten Allgemeinbildung, zumindest einen seiner mahnenden Worte zu kennen.
.
Hier eine kleine Auswahl:
„Der Edle fordert sich selbst. Der Gemeine fordert die anderen.“
„Wähle einen Beruf, den du liebst, und du brauchst keinen Tag in deinem Leben mehr zu arbeiten.“
„Wer einen Fehler gemacht hat und ihn nicht korrigiert, begeht einen zweiten.“
„Fordere viel von dir selbst und erwarte wenig von den anderen. So wird dir Ärger erspart bleiben.“
„Die Menschen stolpern nicht über Berge, sondern über Maulwurfshügel.“
„Der Weg ist das Ziel.“
„Zufriedenheit bringt auch in der Armut Glück; Unzufriedenheit ist Armut, auch im Glück.“
„Strebe nicht danach, ein Amt zu erlangen, sondern des Amtes würdig zu werden.“
„Behandle jeden so, wie du selbst behandelt werden möchtest.“
„Der sittliche Mensch liebt seine Seele, der gewöhnliche sein Eigentum.“
„Das Gesicht eines Menschen erkennst du bei Licht, seinen Charakter im Dunkeln.“
„Ein wahrhaft großer Mensch verliert nie die Einfachheit eines Kindes.“
.