Wir sind sehr froh, dass diese Hassprediger anscheinend aufgeben mussten
Eine Mitteilung vom LSVD
02.12.2012: Die Webseite von kreuz.net lässt sich seit heute Morgen nicht mehr aufrufen. Dazu erklärt Manfred Bruns, Sprecher des Lesben- und Schwulenverbandes in Deutschland (LSVD):
„Kreuz.net hat seit 2004 unbehelligt gegen Ausländer, Juden, Homosexuelle und Kirchenleute gehetzt, die den Machern nicht konservativ genug waren. Wir haben das jahrelang hinnehmen müssen, weil den Betreibern juristisch nicht beizukommen war. Regelmäßig wurden wir darauf verwiesen, dass der Server im Ausland steht. Nach den unsäglichen Artikeln von kreuz.net über Dirk Bach nach dessen plötzlichem Tod hat sich eine Protestwelle weit über die Community hinaus formiert und eine breite Öffentlichkeit gegen kreuz.net protestiert. Endlich wurde auch unsere Strafanzeige wegen Volksverhetzung gegen die Macher von kreuz.net von Seiten der Staatsanwaltschaft ernst genommen. Gleichzeitig hat der Bruno-Gmünder-Verlag zusammen mit David Berger die Kampagne „STOPPT KREUZNET“ gestartet und eine Belohnung für die Ermittlung der Macher von kreuz.net ausgelobt.
Das hat viele veranlasst, uns und der Aktion „STOPPT KREUZNET“ Hinweise auf Leute zu übermitteln, die bei kreuz.net Artikel veröffentlicht haben. Dadurch konnte aufgedeckt werden, dass auch – wie schon lange vermutet – katholische Priester über Jahre hinweg bei kreuz.net mit gearbeitet haben. Die Deutsche Bischofskonferenz hatte zwar angekündigt, dass sie gegen Geistliche einschreiten werde, die auf kreuz.net veröffentlichen. Aber das war offensichtlich nicht ernst gemeint. Jedenfalls hat sich Kardinal Lehmann damit begnügt, einem Pfarrer aus seinem Bistum zu verzeihen, der seine jahrelange Mitarbeit bei kreuz.net nach anfänglichem Leugnen schließlich eingeräumt und als „Fehler bekannt hat“.
Daraufhin haben wir von der Katholischen Bischofskonferenz gefordert, dass sie allen katholischen Pfarrern, Ordensangehörigen und Beschäftigten in katholischen Einrichtungen ausdrücklich verbietet, bei dem „Hassportal“ kreuz.net mitzuarbeiten oder dort Beiträge zu veröffentlichen und dass sie für den Fall der Zuwiderhandlung Disziplinarmaßnahmen androhen soll. Wir nehmen an, dass die Verantwortlichen der Katholischen Kirche deshalb die Macher von kreuz.net aufgefordert haben, die Seite vom Netz zu nehmen.
Das ist einerseits erfreulich, bestätigt aber andererseits unsere Vermutung, dass die Katholische Kirche tatsächlich Einfluss auf die Macher von kreuz.net hat und dass sie das Hassportal jahrelang (wohlwollend?) geduldet hat.
Wir werden sehr aufmerksam beobachten, ob dies nur ein taktischer Schachzug des Hetzportals ist, und es an anderer Stelle – möglicherweise im neuen Gewand – wieder auftaucht.“
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