Zocken, bis der Staat (Steuerzahler) hilft

Steinbrück hält Finanzelite für gefährlich

Von Martin Schnakenberg

Der frühere Finanzminister berichtet, wie er von Bankmanagern „an der Nase herumgeführt“ wurde – und das mitten in der Finanzkrise.

Monatelang war wenig zu hören gewesen von Peer Steinbrück. Der ehemalige Finanzminister sitzt noch im Bundestag, war aber in letzter Zeit auch damit beschäftigt, ein Buch zu schreiben. „Unterm Strich“ erschien in dieser Woche.

Soweit die Einleitung zu einem Artikel in der Welt-Online, mit einem tollen Interview und tollen Erklärungen und einem tollen Bild. Ich überlasse es dem Leser, sich über Sinn, Unsinn und Widersinn dieses Interviews Gedanken zu machen. Möchte aber auf das Bild aufmerksam machen, und viele Bilder anderer Politiker der letzten Tage. Schon aufgefallen, wie die Mundwinkel bei allen Politikern, aber auch wirklich allesamt, nach unten zeigen? Ist es, weil er/sie sich schämt, oder weil er/sie sich grämt, oder weil er/sie verschlagen darüber nachdenkt, welche Lügengeschichten denn heute wieder für das deutsche Volk fällig sind?

Der letzte Politiker, der lächelte, war Willy Brandt, der von 1969 bis 1974 deutscher Bundeskanzler war. Sein Lächeln war aber warmherzig und ehrlich. Er war für das Volk da und nicht gegen, und er bewies dieses täglich. Siehe Wikipedia

Etwas, was man bei heutigen Politikern nicht mehr antrifft.

Und erst recht nicht bei den Banken und ihren Zockern. Die Gründe der Krise werden immer woanders gesucht, bei allen möglichen Leuten – nie bei sich selber. Wie Steinbrück sagte, er hätte von nichts gewusst, so sagen es auch andere. Würde ich als kleiner Mann dieses behaupten, wären schon lange die Leute in den weißen Kitteln angerauscht.

Aber die Unschuld vom Lande lebt bekanntlich länger. Und während der Staat, der Bürger, der Steuerzahler fleißig das abbezahlen muss, was andere sprichwörtliche Idioten von Bankenzocker täglich verbrechen, geht es in der Politik und in den Vorstandsetagen der Banken munter weiter mit dem Sprichwort: „Nach mir die Sintflut!“

Aber für diejenigen Politiker und Banker habe ich nur noch dieses übrig:

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Wer das Video der ARD diese Woche nicht gesehen hat, der hat beim Muskelkater jetzt die Gelegenheit, diese Aufklärung in zweierlei Form zu genießen. Entweder komplett in einem neuen Fenster direkt vom SWR, oder jetzt hier von YouTube.

Vorwort (vom SWR): Subprime-Krise in den USA, drohende Staatsbankrotte, wann platzt die nächste Blase? Hunderte von Milliarden schwerer Risiken schlummern in den Bad Banks der Deutschen; Hinterlassenschaften zockender Banker und enthemmter Finanzjongleure. Sie werden jeden deutschen Steuerzahler Tausende von Euro kosten. Und dieselben Banken tarnen und täuschen uns weiter über das gegenwärtige Risiko. Schon wieder haben sie milliardenschwere Staatsanleihen fragwürdiger Qualität in ihren Depots. Was die wert sind, weiß keiner. Dabei hieß es doch hier im Land: Die Amerikaner sind schuld. Ohne bankrotte Hausbesitzer in den USA und die US-Pleitebanken wäre deutschen Banken nichts passiert. Ein Märchen? Es waren grade die Landesbanken mit Staatsgarantie, die unkontrolliert, gierig und unfähig die schlimmsten Giftpapiere gekauft haben. Auch noch, als die Welt längst wusste, dass die Blase platzt. Die dummen Deutschen kaufen weiter, amüsierten sich die Insider in London und an der Wall Street. Deutsche Banken waren mit die schlimmsten Zocker, sagt Leo Müller, Autor eines Buches mit dem Titel ‚Bankräuber‘ und Experte für Finanzkriminalität. Und dann waren deutsche Landesbanken die trickreichsten Bilanztäuscher, aber immer mit Deckung der höchsten Politik. Wiltrud Kremer und Brigitte Schalk treffen auf der Suche nach Ursachen und neuer Krisengefahr vermeintlich Unschuldige, bankrotte amerikanische Häuslebauer, ehemalige Top-Banker und deutsche Politiker. Die Deutschen sind nicht in die Finanzkrise hineingerutscht. Viele haben kräftig mitgezockt. Und die deutsche Politik hat Wettpate gespielt. Auch zwei Jahre nach der Finanzkrise ist sie weder aufgearbeitet noch haben die Deutschen viel daraus gelernt.

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Du bist Hartz IV – und schon bist Du kriminell

Von Martin Schnakenberg

Wer bei Hartz IV landet, der gerät, unschuldig und von Wirtschaft und Politik getrieben, rasch in Mühlen, von denen er zuvor nie etwas geahnt hatte. Ein solcher Mensch ist einfach „draußen“, er ist tatsächlich außerhalb der Gesellschaft und damit auch des Ansehens aller anderen und … wird auch so behandelt.

Dem Muskelkater erreichte ein Brief eines Freundes aus Norwegen, der diesen Brief aus Deutschland erhielt mit der Bitte um Weiterleitung an mich. Es ist ein niederschmetternder Brief, der eben auf diese Vorgänge aufmerksam machen will – denn publik werden solche Vorkommnisse leider nur selten.

Hier also der Text. Namen werden nicht genannt, sind aber mir bzw. dem Empfänger des Briefes bekannt:

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Hallo Muskelkater,

Ich weiß, dass du sozial eingestellt bist und deshalb sende ich dir meinen Bericht, den du gerne veröffentlichen kannst oder sogar solltest.

Ich war im Jahre xxxx noch ein respektabler Bursche von knapp xx Jahren. Als ich mich entschloss, von (Ort nach Ort) zu ziehen, hatte ich Gutes im Sinn, denn dort bekam ich in der Nähe von (Ort) eine supertolle Wohnung und auch eine supertolle Anstellung. Mein Umzug verlief reibungslos und vor meiner neuen Wohnung traf ich einen Jungen von knapp 11 Jahren, der mir anbot, beim Einziehen und Einrichten meiner neuen Wohnung zu helfen. Anfangs wollte ich nicht, man hört ja zuviel negatives darüber, aber er ließ nicht locker und so kam es, dass wir beide gute Freunde wurden.

Der nette Junge half mir, wo er nur konnte. Als ich in seinem Kinderheim (er ist Elternlos) fragte, ob es recht wäre, dass er uns morgens immer zwei Brötchen und zwei Eier zum Frühstück brachte (was er immer tat), meinten die, das wäre schon okay und er hätte schon viel von dieser Freundschaft erzählt. Auch seine Zensuren in der Schule wurden nicht nur besser, sondern beispielsweise in Grammatik und Mathematik wurden von früher mangelhaft auf ein Sehr Gut, also einer EINS, verbessert.

Dann kam ich auf Hartz4.

Und er, der (Name des Jungen) ebenfalls…

Und plötzlich kommt das Jugendamt mit der Frage, was ich dem Jungen antun würde. Er wäre total verstört und bräuchte jetzt Hilfe der Psychartrie…

Und jetzt bin ich in Untersuchungshaft. Man wirft mir Kindesmisshandlung vor. Dabei habe ich ihn in der Zwischenzeit kein einziges Mal gesehen, geschweige denn sprechen dürfen. Auch eine Aufklärung über meinen Fall ist mir nicht möglich. Man engt mich ein und meine finanzielle Stütze wurde von der ARGE (Ort) zusammen gestrichen. Als ich immer noch verneinte, mit dem Jungen sexuellen Kontakt gehabt zu haben, verweigerte man mir zuerst die Zahlung für die Heizung und jetzt sogar die Berichterstattung bei der Rentenversicherung. – Was soll ich machen … ich habe doch nichts Unrechtes getan…

Muskelkater. Du erhältst diese Info nur, weil du meinen Freund in Norwegen kennst, wo die Gesetze noch frei sind. Er wird schon wissen, wie er dich erreicht.

Bitte Namen und Orte verfälschen, wenn es veröffentlicht wird.

Deutschland ist zu einem Land verkommen, was nicht mehr natürlich ist. Bitte kämpfe dagegen…

Gruß aus dem Norden
Unterschrift

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Dem Wunsch des Verfassers wurde also entsprochen, indem weder Ort noch Name genannt wurde. Was in Deutschland mit Menschen geschieht, wie mit ihnen umgegangen wird, auf der anderen Seite aber Milliardenbeträge in die gierigen Mäuler von Atomlobby und HRE gestopft, sollte aber durchaus jedem bekannt gemacht werden.

Es wird nämlich schon genug unter den Teppich gekehrt.

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